Einst der gefeierte Star am Börsenhimmel dank der Abnehmspritze Wegovy, erlebt der dänische Pharma-Gigant derzeit ein wahres Desaster. Enttäuschende Quartalszahlen, ein radikaler Austausch des Verwaltungsrats und ein geplatzter Milliarden-Deal verunsichern die Anleger zutiefst. Während der US-Rivale Eli Lilly immer weiter davonzieht, steht Novo Nordisk vor der entscheidenden Frage: Ist das der Beginn einer schmerzhaften Erneuerung oder verliert der Konzern endgültig den Anschluss?

Harte Realität: Zahlen enttäuschen

Die jüngsten Ergebnisse zum dritten Quartal wirkten wie eine kalte Dusche für die Aktionäre. Das Management musste die Jahresprognose eindampfen und verwies auf sinkende Wachstumserwartungen für die Blockbuster-Medikamente Ozempic und Wegovy. Zwar stiegen die Umsätze in den ersten neun Monaten noch, doch der Gegenwind wird heftiger.

CEO Mike Doustdar musste eine bittere Pille schlucken: Im kombinierten Markt für Diabetes und Adipositas hat Novo in den letzten zwölf Monaten satte 9 Prozent Marktanteil verloren. Die Gründe sind vielfältig und schmerzhaft: Ein enormer Preisdruck im wichtigen US-Markt, billigere Nachahmerprodukte von spezialisierten Apotheken und vor allem die starke Konkurrenz durch Eli Lilly, deren Präparate Mounjaro und Zepbound aktuell die Nase vorn haben.

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Machtkampf in der Führungsetage

Als Reaktion auf die Krise greift der Hauptaktionär durch. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde fast der gesamte Verwaltungsrat ausgetauscht – ein Schritt, der durch die mächtige Novo Nordisk Foundation mit ihren 75 Prozent der Stimmrechte erzwungen wurde. Der bisherige Vorsitzende Helge Lund musste gehen, stattdessen kehrt mit Lars Rebien Sørensen ein Altbekannter an die Spitze des Gremiums zurück.

Dieser Schritt sorgt für erhebliche Unruhe. Minderheitsaktionäre wie der norwegische Staatsfonds signalisierten ihren Unmut über diese Art der Governance deutlich. Offenbar gab es unüberbrückbare Differenzen über die strategische Ausrichtung und die Entscheidungsprozesse im Unternehmen.

Gescheiterte Milliarden-Wette

Besonders dramatisch wirkt der strategische Schlingerkurs beim Thema Übernahmen. Ein Versuch, das Biotech-Unternehmen Metsera für rund 10 Milliarden US-Dollar zu kaufen, scheiterte kläglich am Widerstand der US-Kartellbehörde FTC. Dabei hatte Novo das Angebot seit Jahresbeginn verfünffacht – ein Zeichen dafür, wie aggressiv und fast schon verzweifelt CEO Doustdar versucht, die Pipeline gegen die Konkurrenz zu stärken. Analysten kritisierten das Vorgehen teilweise als überhasteten Hüftschuss.

Die Reaktion an der Börse spricht eine deutliche Sprache: Mit einem Minus von fast 52 Prozent seit Jahresbeginn haben die Papiere massiv an Wert eingebüßt und notieren weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei über 106 Euro.

Radikaler Sparplan als Ausweg?

Um das Ruder herumzureißen, hat das Management nun ein umfassendes Transformationsprogramm angekündigt. Bis Ende 2026 sollen jährlich Milliarden eingespart werden. Der Preis dafür ist hoch: Rund 9.000 Stellen weltweit – mehr als 10 Prozent der Belegschaft – sollen gestrichen werden. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um gegen die Übermacht von Eli Lilly zu bestehen und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, bleibt die große Unbekannte der kommenden Monate.

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