Der Pharmariesen Novartis liefert starke Quartalszahlen und hebt die Jahresprognose an – doch die Aktie stürzt ab. Was steckt hinter dieser paradoxen Reaktion?

Solide Zahlen, harte Abstrafung

Im zweiten Quartal 2025 legte Novartis zweistellig zu: Der Nettoumsatz kletterte um 12% auf 14,1 Milliarden US-Dollar, das operative Kernergebnis folgte diesem Trend. Die Führungsetage reagierte mit einer Anhebung der Jahresprognose und erwartet nun ein Gewinnplus im tiefen Zehnerbereich.

Doch der Markt quittierte diese Meldungen mit einem Kursrutsch von 1,9% auf 93,28 CHF. Damit wurde der Titel zum größten Verlierer im SMI, der selbst im Plus notierte. Offenbar hatten Investoren auf eine deutlichere Prognoseerhöhung gehofft – die "semantische Feinjustierung" enttäuschte die hochfliegenden Erwartungen.

Management-Wechsel als Unsicherheitsfaktor

Die angekündigte Ablösung von Finanzchef Harry Kirsch im März 2026 durch Mukul Mehta dürfte zusätzlich verunsichert haben. Solche Schlüsselpersonalien lösen bei Anlegern regelmäßig Nervosität aus – selbst wenn die Nachfolge intern und kompetent geregelt ist.

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Portfolio mit Licht und Schatten

Die Medikamentenpipeline zeigt ein gemischtes Bild:

  • Überflügler: Kisqali, Pluvicto und Scemblix übertrafen klar die Erwartungen
  • Schwächlinge: Cosentyx leidet unter Marktsättigung und chinesischer Konkurrenz, Tasigna und Zolgensma enttäuschten

Milliarden-Rückkauf als Vertrauenssignal

Trotz der Marktreaktion demonstriert Novartis finanzielle Stärke:

  • Abschluss eines 15-Milliarden-Dollar-Aktienrückkaufs am 1. Juli
  • Neues 10-Milliarden-Programm bis Ende 2027 angekündigt

Diese kapitalmarktpolitischen Maßnahmen unterstreichen das Management-Vertrauen in die eigene Zukunftsfähigkeit. Doch die große Frage bleibt: Wann folgen die Kurse den Fundamentaldaten?

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