Northern Data ist an der Börse keine Wette mehr auf das eigene operative Geschäft, sondern ein mathematisches Derivat. Seit der Einigung mit der US-Videoplattform Rumble bestimmt vor allem eine feste Umtauschformel den Kursverlauf. Eigenständige Bewegungen treten in den Hintergrund, da der deutsche Titel faktisch nur noch die Entwicklung des Käufers nachvollzieht.

Die Marktlogik hat sich seit der Übernahmevereinbarung im November grundlegend gewandelt. Durch den geplanten "All-Stock-Deal" erhalten Aktionäre für jedes Northern-Data-Papier exakt 2,0281 Anteile der Rumble Inc. (Klasse A). Damit fungiert die Aktie als direkter Proxy für das US-Papier. Der aktuelle Kurs spiegelt somit die Notierung an der Nasdaq wider, abzüglich eines Risikoabschlags für die Zeit bis zum erwarteten Abschluss der Transaktion.

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Ruhe im Handel

Zum Wochenstart zeigt sich die direkte Auswirkung dieser Koppelung. Bei moderaten Umsätzen pendelt der Kurs in einer engen Spanne zwischen 12,94 Euro und 13,17 Euro. Die Marke von 12,80 Euro konnte dabei verteidigt werden. Charttechnisch dient der Bereich um 12,50 Euro als kurzfristige Unterstützung, solange keine massiven Verwerfungen beim US-Partner auftreten.

Wer aktuell in dem Titel engagiert ist, setzt indirekt auf die Expansion von Rumble in den Cloud- und KI-Markt. Die ursprüngliche Equity-Story von Northern Data wurde durch reine Arbitrage-Mathematik ersetzt.

Die Eckdaten der Fusion

Die Rahmenbedingungen für die verbleibende Zeit an der Börse sind klar definiert:

  • Partner: Rumble Inc. (USA)
  • Mechanik: Reiner Aktientausch (1 zu 2,0281)
  • Zeitplan: Abschluss (Closing) für Q2 2026 erwartet
  • Folge: Geplantes Delisting nach Vollzug

Für Anleger liegt der Fokus nun fast ausschließlich in den USA. Operative Nachrichten aus der deutschen Zentrale sind bis zum Vollzug der Fusion zweitrangig. Das Potenzial nach oben sowie das Risiko nach unten definieren sich bis zum geplanten Delisting im Jahr 2026 primär durch die Performance der Rumble-Aktie an der Wall Street.

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