Nach dem brutalen Abverkauf am Mittwoch versuchen die Finnen den Befreiungsschlag. Anstatt Wunden zu lecken, geht der Konzern sofort in die Offensive und verkündet eine millionenschwere Partnerschaft im Verteidigungssektor, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Ist der neu ausgerufene "KI-Superzyklus" der erhoffte Rettungsanker oder greifen Investoren hier in ein fallendes Messer?

Blitzstart der KI-Offensive

Der Telekommunikationsriese verliert keine Zeit bei der Umsetzung seiner neuen Strategie. Um den Kursrutsch zu stoppen, kündigte Nokia heute eine strategische Allianz mit NestAI an. Zusammen mit Finnish Industry Investment fließen 100 Millionen Euro in den Spezialisten für KI-gestützte Verteidigungssysteme.

Dieser Schritt untermauert die Ambitionen der gestern gegründeten "Defense"-Einheit: Nokia will seine Konnektivitäts-Expertise künftig aggressiv für Drohnennetzwerke und autonome Verteidigungssysteme nutzen. Es ist der Versuch des Managements, sofort Fakten zu schaffen, nachdem der Kapitalmarkttag am Vortag viele Fragen offenließ.

Kampf der Analysten

Die Reaktion der Experten auf den radikalen Umbau fällt gespalten aus, was die Unsicherheit im Markt widerspiegelt. Während die SEB das Potenzial der gestrafften Struktur lobt und die Aktie mit einem Kursziel von 6,00 Euro zum Kauf empfiehlt, bleiben andere skeptisch. Das Analysehaus Inderes senkte das Rating und warnt vor erheblichen Ausführungsrisiken.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nokia?

Klar ist: Die Neuaufstellung in zwei Hauptsparten – Netzwerkinfrastruktur und mobile Infrastruktur – ab Januar 2026 sowie das ehrgeizige operative Gewinnziel von bis zu 3,2 Milliarden Euro bis 2028 sind eine langfristige Wette, die kurzfristig orientierte Anleger noch nicht überzeugt hat.

Hoffnungsträger "Superzyklus"

Hinter den Kulissen vollzieht sich ein massiver Wandel. Nokia will weg vom Image des reinen Netzwerkausrüsters hin zum unverzichtbaren Partner für KI-Rechenzentren. Die enge Verzahnung mit Nvidia, die kürzlich erst groß eingestiegen sind, validiert diesen Kurs. CEO Justin Hotard setzt alles auf eine Karte: "AI-native" Netzwerke sollen das Wachstum zurückbringen, das Anleger zuletzt so schmerzlich vermissten. Personell fordert dies bereits Opfer: Tommi Uitto, Präsident der Mobilfunksparte, wird die Führungsebene verlassen.

Fazit

Technisch scheint sich die Lage vorerst zu beruhigen. Die Aktie schloss heute bei 5,05 Euro und konnte sich stabilisieren, wenngleich der massive Wochenverlust von über 13 Prozent noch tief in den Knochen steckt. Nun müssen Taten folgen: Der nächste wichtige Meilenstein sind die Zahlen zum vierten Quartal. Dann wird sich zeigen, ob die KI-Fantasie auch reale Margen liefert oder ob der Boden noch nicht gefunden ist.

Nokia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nokia-Analyse vom 21. November liefert die Antwort:

Die neusten Nokia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nokia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nokia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...