Die längste Verlustserie seit zwei Jahren ist gestoppt, doch zum Aufatmen bleibt kaum Zeit. Am Dienstag öffnen sich die Bücher des chinesischen E-Auto-Bauers – und die Erwartungen könnten widersprüchlicher kaum sein. Während die Auslieferungszahlen neue Rekorde brechen, stellen sich Anleger die bange Frage: Kann Nio endlich Geld verdienen oder frisst das Wachstum die Margen komplett auf?

Ruhe vor dem Sturm?

Nach wochenlangem Verkaufsdruck konnten die Bullen am Freitag endlich ein Zeichen setzen. Mit einem Plus von gut 3,6 Prozent auf 4,86 Euro stoppte die Aktie ihren jüngsten Abwärtstrend vorerst. Doch die Nervosität bleibt greifbar: Der Markt preist eine hohe Volatilität ein, denn die bevorstehenden Quartalszahlen am Dienstag dürften über die mittelfristige Richtung entscheiden.

Rekorde treffen auf harte Realität

Das fundamentale Dilemma bei Nio ist offensichtlich. Operativ läuft es rund: Im Oktober meldete das Unternehmen mit über 40.000 ausgelieferten Fahrzeugen einen neuen Rekord – ein massiver Sprung von fast 93 Prozent im Jahresvergleich. Treiber sind vor allem das neue Modell ONVO L60 und der aktualisierte ES8.

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Doch an der Börse zählt aktuell "Profitabilität vor Wachstum". Die Diskrepanz zwischen den starken Absatzzahlen und dem schwächelnden Aktienkurs verdeutlicht die Skepsis der Investoren. Die Sorge ist groß, dass die hohen Kosten für Expansion sowie Forschung und Entwicklung die Bilanz verhageln.

Zahlenwerk im Fokus

Am Dienstag vor US-Handelsstart muss Nio Farbe bekennen. Analysten rechnen zwar weiterhin mit einem Verlust pro Aktie, hoffen aber auf eine Verringerung des Defizits im Vergleich zu den Vorquartalen. Der entscheidende Faktor dürfte jedoch die Bruttomarge sein. Inmitten des brutalen Preiskampfes in China suchen Anleger hier verzweifelt nach Anzeichen einer Stabilisierung.

Abseits der nackten Verkaufszahlen arbeitet das Management aggressiv an der Diversifizierung. Berichten zufolge beginnt Nio mit der Lizenzierung eigener Chips für autonomes Fahren – ein potenziell margenstarkes Geschäft. Zudem läuft die Produktion der Submarke "Firefly" für den internationalen Markt an, was die globalen Ambitionen trotz aller Handelsbarrieren unterstreicht.

Fazit

Die aktuelle Erholung steht auf tönernen Füßen. Da der Markt bereits viel Pessimismus eingepreist hat, könnte eine positive Überraschung bei den Margen oder dem Ausblick eine dynamische Neubewertung auslösen. Enttäuscht Nio jedoch erneut beim Weg in die Gewinnzone, droht der Abwärtstrend mit voller Wucht zurückzukehren.

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