Nio Aktie: Rekordjagd mit Hindernissen

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio liefert so viele Fahrzeuge aus wie nie zuvor – und treibt seine Aktie damit auf eine Achterbahnfahrt. Doch hinter den beeindruckenden Lieferzahlen lauern einige Herausforderungen, die Investoren genau im Blick haben müssen. Kann das Unternehmen seine ambitionierten Ziele wirklich erreichen?
Rekordmonat befeuert Optimismus
Nio hat im August einen neuen Meilenstein erreicht: 31.305 ausgelieferte Fahrzeuge bedeuten ein Plus von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der große Treiber dieser Entwicklung ist die ONVO-Submarke, die mit 16.434 Einheiten ihren bisher besten Monat seit Markteinführung verbuchen konnte. Besonders das ONVO L90 Modell entwickelte sich zum Überraschungserfolg und lieferte über 10.000 Einheiten in seinem ersten vollen Monat.
Diese Zahlen untermauern die erfolgreiche Multi-Marken-Strategie des Unternehmens. Während die Premium-Marke NIO 10.525 Fahrzeuge absetzte, steuerte die neue Firefly-Marke 4.346 Einheiten bei. Seit Jahresbeginn hat Nio bereits 166.472 Fahrzeuge ausgeliefert – ein Zuwachs von 30 Prozent.
Ambitionierte Ziele für die Zukunft
Was die Anleger wirklich elektrisiert, sind die aggressiven Wachstumsziele der Unternehmensführung. Für das dritte Quartal peilt Nio 87.000 bis 91.000 Auslieferungen an – das wäre ein Wachstum von über 40 Prozent im Jahresvergleich. Noch beeindruckender: Im vierten Quartal sollen ganze 150.000 Fahrzeuge über die Ladentheke gehen, verteilt auf je 50.000 Einheiten pro Marke.
Diese ambitionierte Planung würde eine massive Skalierung der Operations erfordern und zeigt das Selbstvertrauen des Managements in die eigene Marktposition. Die erwarteten Umsätze von 21,8 bis 22,9 Milliarden RMB im dritten Quartal würden zudem neue Rekordwerte bedeuten.
Die Schattenseiten der Erfolgsstory
Doch nicht alles läuft rund für den Elektroauto-Pionier. Die jüngsten Quartalszahlen zeigten ein gemischtes Bild: Zwar übertraf der bereinigte operative Verlust von 567 Millionen US-Dollar die Erwartungen, aber der Gesamtumsatz von 2,7 Milliarden US-Dollar blieb hinter den Prognosen zurück.
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Die Bruttomargen verbesserten sich zwar auf 10,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, liegen aber noch unter dem Vorjahresniveau von 12,2 Prozent. Immerhin: Die liquiden Mittel stiegen auf 3,8 Milliarden US-Dollar, was Nio weiterhin Spielraum für Investitionen in Forschung und Entwicklung gibt.
Expansionskurs mit Hindernissen
Nios globale Ambitionen nehmen konkrete Formen an. Der Einstieg in Singapur, Usbekistan und Costa Rica bis 2026 markiert wichtige Schritte in der Internationalisierungsstrategie. Besonders der Partnervertrag mit Wearnes Automotive in Singapur ermöglicht den Markteintritt mit erstmals rechtsgelenkten Modellen.
Doch der Weg ist steinig: Im hyperkompetitiven chinesischen E-Auto-Markt muss sich Nio gegen Giganten wie BYD behaupten, der über 371.000 Fahrzeuge monatlich absetzt. Mit einem Marktanteil von etwa zwei Prozent am chinesischen NEV-Markt bleibt zwar reichlich Luft nach oben – aber auch viel Konkurrenzdruck.
Analysten zeigen sich optimistisch
Die Finanzwelt honoriert die Fortschritte: Bank of America erhöhte ihr Kursziel von 5 auf 7,10 US-Dollar, Mizuho von 3,50 auf 6,00 US-Dollar. JPMorgan stufte Nio bereits vor den Zahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 8 US-Dollar hoch.
Die Zuversicht speist sich aus der Erwartung, dass Nio bereits in der zweiten Jahreshälfte 2025 positive Free Cashflows erwirtschaften könnte. Entscheidend dafür wird die geplante Profitabilität im vierten Quartal sein, für die das Management Fahrzeugmargen von 16-17 Prozent anpeilt.
Die Aktie notiert nach jüngsten Kursrücksetzern bei 5,09 Euro und hat damit deutlich Abstand zum 52-Wochen-Hoch genommen. Doch die fundamentale Frage bleibt: Kann Nio die ehrgeizigen Lieferziele erreichen und gleichzeitig die Profitabilitätsversprechen einhalten? Die Antwort darauf wird den Kurs in den kommenden Monaten maßgeblich bestimmen.
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