Starke Zahlen, schwache Reaktion - Nio präsentiert Rekordauslieferungen und schmalere Verluste, doch die Investoren bleiben skeptisch. Während der chinesische E-Auto-Hersteller operativ deutlich an Fahrt aufnimmt, spiegelt der Kurs nicht den fundamentalen Fortschritt wider. Was übersehen die Märkte?

Rekordzahlen treffen auf Gleichgültigkeit

Nio lieferte im zweiten Quartal 72.056 Fahrzeuge aus - ein Plus von 25,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein gewaltiger Sprung von 71,2 Prozent zum ersten Quartal. Allein im August rollten rekordverdächtige 31.305 Einheiten von den Höfen. Diese beeindruckende Leistung trieb den Umsatz auf 19,0 Milliarden RMB (2,65 Milliarden Dollar), ein Plus von 9,0 Prozent im Jahresvergleich.

Doch der eigentliche Clou: Der bereinigte Nettoverlust schrumpfte auf 4,12 Milliarden RMB (576,1 Millionen Dollar) und unterbot damit die Analystenerwartungen von 4,26 Milliarden RMB deutlich. Die operative Effizienz verbesserte sich spürbar - die Bruttomarge kletterte von 7,6 auf 10,0 Prozent, die Fahrzeugmarge blieb stabil bei 10,3 Prozent.

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Kostendisziplin zeigt Wirkung

Hinter den verbesserten Zahlen steckt ein rigoroses Kostenmanagement. Der operative Verlust schrumpfte um 32,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, Forschungs- und Entwicklungskosten gingen um 6,6 Prozent zurück. Nios umfassende Sparinitiativen beginnen Früchte zu tragen, während die Auslieferungen gleichzeitig neue Höhen erreichen.

Die Liquiditätssituation bleibt komfortabel: Mit 27,2 Milliarden RMB (3,8 Milliarden Dollar) an Bargeld und Äquivalenten sowie einer zusätzlichen Kapitalspritze von 20 Milliarden RMB für NIO China verfügt das Unternehmen über ausreichend Spielraum für seine Expansionspläne.

Multi-Marken-Strategie entfaltet Wirkung

Nios diversifizierter Produktansatz zeigt erste Erfolge. Die neue ONVO-Marke mit ihrem L90-Modell erreichte im ersten vollen Monat über 10.000 Auslieferungen. Zusammen mit der Premium-NIO-Linie und der angekündigten FIREFLY-Kleinwagensegmentierung deckt das Unternehmen nun breitere Marktsegmente ab.

Das neu aufgelegte ES8-Modell stößt auf starke Nachfrage und unterstreicht Nios Entwicklungskompetenz im umkämpften SUV-Segment. Für das dritte Quartal prognostiziert das Management selbstbewusst 87.000 bis 91.000 Auslieferungen - das wären 40,7 bis 47,1 Prozent Wachstum und ein neuer Company-Rekord.

Warum so viel Skepsis?

Trotz dieser Fortschritte kämpft Nio weiterhin mit den Erwartungen des Marktes. Der anhaltende Preiskampf in Chinas E-Auto-Markt drückt auf die Durchschnittspreise, auch wenn die Mengen stimmen. Die Herausforderung, Wachstum und Profitabilität in Einklang zu bringen, bleibt bestehen.

Die Diskrepanz zwischen operativer Verbesserung und kurslicher Bewertung wirft Fragen auf: Unterschätzen die Anleger Nios Transformationserfolg, oder sehen sie berechtigte Risiken, die in den Zahlen noch nicht sichtbar werden?

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