Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio geht in die Offensive – und setzt dabei auf eine ungewöhnliche Strategie. Statt Prestige steht plötzlich Kampfpreis im Vordergrund. Mit einem radikal günstigeren Flaggschiff zielt der Konzern direkt auf die Marktanteile der Konkurrenz. Doch kann diese Rechnung für den bisherigen Premium-Anbieter wirklich aufgehen?

Überraschungscoup mit dem Flaggschiff

Am 21. August starteten die Vorbestellungen für die dritte Generation des Nio ES8. Das als "Voll-Szenario-Technologie-Flaggschiff" beworbene SUV kommt mit einer schockierenden Preisstrategie: Die Executive Premium Edition beginnt bei nur 416.800 Yuan, mit Battery-as-a-Service-Option sogar bei nur 308.800 Yuan. Das bedeutet eine Preissenkung von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell – eine dramatische Kehrtwende für die eigentlich premium-orientierte Marke.

Hinter der aggressiven Preisgestaltung steckt Kalkül. Das neue Modell basiert auf der modernen NT3.0-Plattform und ist mit drei LiDAR-Sensoren sowie einem 520-kW-Dual-Motor-Allradantrieb ausgestattet. Die niedrigeren Preise wurden durch gesunkene Produktionskosten möglich, die durch die Verteilung von Forschungs- und Entwicklungskosten auf mehrere Modelle erreicht wurden.

Überlebenskampf im E-Auto-Markt

Nio-CEO William Li bringt die neue Strategie auf den Punkt: "Überleben ist derzeit das Wichtigste." In einer zunehmend umkämpften Branche mit Preiskriegen und Überkapazitäten setzt das Unternehmen damit auf Volumen statt Margen. Der bemerkenswerte Aspekt: Trotz der massiven Preissenkung soll das neue ES8 immer noch eine positive Bruttomarge erzielen.

Diese strategische Neuausrichtung kommt bei Analysten gut an. Die Deutsche Bank rechnet mit monatlichen Verkäufen von rund 3.000 Einheiten des neuen ES8 – das wäre eine Rückkehr zu den historischen Spitzenwerten des Modells von Ende 2018. Die Hoffnung: Durch höhere Stückzahlen kann Nio trotz niedrigerer Preise profitabel wachsen.

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Alles steht auf dem Spiel

Die nächste Bewährungsprobe steht bereits am 2. September an: Dann präsentiert Nio seine Quartalszahlen. Die Märkte werden genau darauf achten, ob die neue Preispolitik bereits Früchte trägt und wie sich die Margen unter dem neuen Kurs entwickeln.

Die Nio-Aktie zeigt sich zuversichtlich und hat in der vergangenen Woche deutlich zugelegt. Doch der wahre Test kommt erst noch: Kann das Premium-Label mit Rabatt-Strategie langfristig überleben?

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