Eigentlich lieferte der Sportartikelgigant Nike auf den ersten Blick solide Zahlen ab und übertraf beim Gewinn pro Aktie sogar die Erwartungen. Doch der Schein trügt: Während die nackten Gewinnzahlen positiv aussehen, offenbart der Blick in die Details massive Risse im Fundament. Ein dramatischer Einbruch im wichtigen China-Geschäft und schwindende Margen schickten die Aktie am Freitag auf Talfahrt und sorgten für einen Tagesverlust von über 10 Prozent.

Einbruch im Fernen Osten überschattet alles

Der Hauptauslöser für die Flucht der Anleger ist die alarmierende Schwäche in China. Die Umsätze in dieser für Nike strategisch entscheidenden Region brachen um satte 17 Prozent ein. Dieser Rückgang fiel deutlich stärker aus als von Analysten befürchtet und deutet auf tiefgreifende strukturelle Probleme hin. Was einst als verlässlicher Wachstumsmotor galt, entwickelt sich zunehmend zum Bremsklotz. Das Unternehmen kämpft dort nicht nur mit einer allgemein schwachen Konsumstimmung, sondern auch mit harter lokaler Konkurrenz, die Nike Marktanteile abjagt.

Obwohl der Gesamtumsatz des Konzerns minimal um ein Prozent auf 12,43 Milliarden Dollar stieg, dominiert die Sorge um die asiatischen Märkte. Die Unfähigkeit, in China Momentum aufzubauen, zwingt den Markt zu einer Neubewertung der Aktie, die am Freitag bei 50,28 Euro aus dem Handel ging.

Profitabilität unter Beschuss

Investoren straften das Papier auch ab, weil die Qualität der Gewinne nachlässt. Der Nettogewinn brach im Jahresvergleich effektiv um 32 Prozent ein. Besonders schmerzhaft ist der Rückgang der Bruttomarge um 300 Basispunkte auf 40,6 Prozent. Verantwortlich hierfür ist ein toxischer Mix aus drei Faktoren:

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  • Höhere Zölle im nordamerikanischen Markt.
  • Aggressive Rabattaktionen, um Lagerbestände abzubauen.
  • Der ungünstige Produktmix durch den Wegfall hochmargiger Verkäufe in China.

Im Kern bedeutet dies, dass Nike aktuell deutlich mehr Geld ausgeben muss, um den Umsatz überhaupt stabil zu halten.

Heimmarkt als einziger Lichtblick

Einen Kontrast zur internationalen Schwäche bietet das Nordamerika-Geschäft. Hier stiegen die Umsätze um 9 Prozent, getrieben durch ein starkes Wachstum im Großhandel von rund 24 Prozent. Doch selbst dieser Erfolg hat einen Haken: Auch im Heimatmarkt sank die Bruttomarge trotz Umsatzplus deutlich. Steigende Kosten und Zölle fraßen einen Teil der Erlöse direkt wieder auf. Die Situation zeigt, dass die globale Dominanz der Marke bröckelt, auch wenn sie im Inland noch widerstandsfähig erscheint.

Analysten reagieren sofort

Die Reaktion der Finanzwelt auf den Bericht war eindeutig. Große Häuser wie UBS, Telsey Advisory Group und Needham senkten umgehend ihre Kursziele. Der Konsens unter den Experten ist, dass die von CEO Elliott Hill ausgerufene "Win Now"-Strategie deutlich mehr Zeit benötigt als erhofft.

Anleger stehen nun vor einer schwierigen Abwägung zwischen der gesunkenen Bewertung und den fundamentalen Problemen. Solange das Management den Margenschwund nicht stoppt und in China keine Bodenbildung erkennbar ist, dürfte der Weg des geringsten Widerstands weiter nach unten führen. Die vorsichtige Prognose für das dritte Quartal, die einen Umsatzrückgang in Aussicht stellt, lässt kurzfristig wenig Spielraum für Optimismus.

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