Gold auf Allzeithoch, starke Kursgewinne und ein anstehender Führungswechsel: Newmont startet heute mit gleich mehreren Impulsen in die neue Handelswoche. Der Titel notiert nahe Jahreshoch, während der Goldpreis die Marke von 4.400 US-Dollar je Unze überschreitet und die australische Notierung bereits deutlich vorlegt. Wie stabil ist dieser Mix aus operativer Stärke, hoher Bewertung und Strategiewechsel?

Starker Rückenwind vom Goldmarkt

Der wichtigste Treiber bleibt die außergewöhnliche Rally bei den Edelmetallen. Der Spot-Goldpreis stieg heute um 1,2 % auf 4.391,92 US-Dollar je Unze und markierte damit ein neues Rekordniveau. Silber erreichte mit 69,23 US-Dollar je Unze ebenfalls ein Allzeithoch.

Newmont profitiert als größter Goldproduzent direkt von dieser Entwicklung. Die Aktie schloss am Freitag bei 101,52 US-Dollar und lag damit bereits nahe dem 52-Wochen-Hoch. Vorbörsliche Indikationen deuten darauf hin, dass der Widerstand bei 102,13 US-Dollar mit US-Börsenstart überschritten werden könnte.

Ein Blick auf die australische Notierung liefert einen Vorgeschmack: Die dort gehandelten CDIs legten in der Sitzung im Asien-Pazifik-Raum heute um 5,2 % zu.

Strategische Weichenstellungen

Neben den Rohstoffpreisen wirken mehrere unternehmensspezifische Faktoren auf die Bewertung:

  • CEO-Wechsel: Zum 31. Dezember 2025 tritt CEO Tom Palmer ab. Nachfolgerin wird Natascha Viljoen. Der Führungswechsel erfolgt in einer Phase operativer Stärke, in der Newmont seine Verschuldung zuletzt um 2,0 Milliarden US-Dollar reduziert hat.

  • Portfolio-Bereinigung: Am 18. Dezember meldete Newmont den Verkauf von 6,77 Millionen Aktien von Fuerte Metals zu 4,35 Kanadischen Dollar je Aktie. Der Abschluss des Geschäfts wird noch in dieser Woche erwartet. Das Volumen der Transaktion liegt bei rund 29,5 Millionen Kanadischen Dollar und reduziert den Anteil an Fuerte von 24 % auf 19,5 %. Der Schritt passt zur Strategie, das Beteiligungsportfolio zu straffen.

  • Kapitalrückführung: Heute wird die quartalsweise Dividende von 0,25 US-Dollar je Aktie ausgeschüttet.

Institutionelle Käufe, Insiderverkäufe

In den Daten zum dritten Quartal zeigen sich unterschiedliche Signale von verschiedenen Investorengruppen.

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Institutionelle Investoren haben ihre Engagements ausgebaut. So erhöhte etwa Chicago Trust Co NA seine Position im dritten Quartal um 134,1 %. USA Financial Formulas stieg neu ein und baute eine Position im Volumen von knapp 900.000 US-Dollar auf.

Auf der anderen Seite waren Unternehmensinsider in den vergangenen 90 Tagen per Saldo Verkäufer. Insgesamt wurden rund 11.240 Aktien veräußert, darunter auch Verkäufe von dem scheidenden CEO Tom Palmer.

Einordnung der Bewertung

Die aktuelle Stärke der Aktie steht im Kontext eines außergewöhnlichen Jahres 2025. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um rund 155 % gestiegen. Hintergrund ist ein Anstieg des Goldpreises um rund 67 % – die stärkste Jahresperformance des Metalls seit 1979.

Operativ lieferte Newmont zuletzt überzeugende Zahlen. Im dritten Quartal lag der Gewinn je Aktie mit 1,71 US-Dollar deutlich über der Konsensschätzung von 1,27 US-Dollar. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 % auf 5,52 Milliarden US-Dollar.

Trotzdem handelt die Aktie inzwischen über dem durchschnittlichen Analystenkursziel von 96,37 US-Dollar. Der Markt preist damit offenbar ein dauerhaft hohes Goldpreisniveau ein, das in vielen Analystenmodellen noch nicht vollständig reflektiert ist.

Unterstützung kommt aus der Makroperspektive. Goldman Sachs hat seine Goldprognose jüngst angehoben und erwartet bis Dezember 2026 einen Preis von 4.900 US-Dollar je Unze. Diese Annahme liefert einen fundamentalen Rahmen für die aktuelle Bewertungsprämie von Newmont gegenüber den historischen Durchschnitten.

Im Vergleich zu volatileren Wettbewerbern wie AngloGold Ashanti, deren Aktie im laufenden Jahr um rund 245 % zulegte, zeigt Newmont eine etwas geringere Schwankungsbreite. Gleichzeitig bleibt der Konzern als Sektor-Schwergewicht mit 9,6 Milliarden US-Dollar an Liquidität gut kapitalisiert und stark an den Goldpreis gehebelt.

Ausblick auf die kurze Handelswoche

Mit Blick auf den US-Handelsstart spricht vieles für ein deutlich höheres Eröffnungsniveau. Die Kursentwicklung in Australien mit einem Plus von 5,2 % dient dabei als Frühindikator. Die verkürzte Feiertagswoche könnte die Dynamik allerdings zusätzlich beeinflussen: Am 24. Dezember schließt der Handel bereits um 13:00 Uhr US-Ostküstenzeit, am 25. Dezember bleibt die Börse geschlossen.

Charttechnisch würde ein nachhaltiger Ausbruch über die Marke von 102,13 US-Dollar die Aktie in einen Bereich ohne nennenswerte historische Widerstände führen. Gleichzeitig nähert sich der Relative-Stärke-Index (RSI) im gesamten Sektor überkauften Zonen, was Gewinnmitnahmen wahrscheinlicher macht.

Mit dem Amtsantritt von Natascha Viljoen im Januar 2026 steht der nächste konkrete Termin für mögliche Weichenstellungen in der Strategie an. Kurzfristig rechnen viele Analysten trotz überwiegend positiver Einstufungen mit einer Konsolidierung der Aktie im Bereich um 100 US-Dollar.

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