Netflix steuert auf einen komplexen Jahresabschluss zu. Während ein dubioses Kaufangebot kurzfristig für Unruhe sorgt, liegt das eigentliche Problem tiefer: Der milliardenschwere Kampf um Warner Bros. Discovery und margendrückende Einmaleffekte belasten den Kurs massiv. Anleger fragen sich, ob sich der Streaming-Gigant mit seiner aggressiven Expansionsstrategie übernimmt.

Störfeuer durch Mini-Tender

Das Management bestätigte am Montag den Eingang eines unaufgeforderten "Mini-Tender"-Angebots von TRC Capital Investment über bis zu 1,25 Millionen Aktien. Solche Offerten zielen oft darauf ab, Anteile unterhalb des Marktwerts zu ergattern, indem sie wichtige behördliche Schutzmechanismen umgehen. Für den Konzern stellt dies eine unnötige Ablenkung dar, während die Aktie am Dienstag bei rund 94 US-Dollar konsolidiert und damit ihre Schwächephase fortsetzt.

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Der wahre Belastungsfaktor

Wesentlich schwerer als das dubiose Angebot wiegt jedoch die strategische Neuausrichtung. Das geplante Übernahmeangebot für Warner Bros. Discovery (WBD) über 82,7 Milliarden US-Dollar drückt die Stimmung nachhaltig. Im vierten Quartal verlor das Papier rund 20 Prozent an Wert und hinkte dem Gesamtmarkt deutlich hinterher.

Investoren fürchten die operativen Risiken und die regulatorischen Hürden, die eine Fusion des weltgrößten Streaming-Dienstes mit einem traditionellen Studio-Giganten mit sich bringt. Verschärft wird die Lage durch einen aggressiven Bieterwettstreit: Die feindliche Gegenofferte von Paramount Skydance in Höhe von 108 Milliarden US-Dollar für Warner Bros. schafft eine Atmosphäre der Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Kapitalallokation und Verschuldung von Netflix.

Fundamental und technisch angeschlagen

Auch die Nachwirkungen der Drittquartalszahlen wirken weiter nach. Zwar stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 11,5 Milliarden US-Dollar, doch Einmaleffekte durch Steuerbelastungen in Brasilien und ungünstige Währungskurse drückten auf die Margen. Seit den Höchstständen Mitte 2025 hat die Aktie fast 30 Prozent eingebüßt – ein deutliches Zeichen der Skepsis gegenüber der möglichen Verwässerung des reinen Streaming-Geschäftsmodells.

Trotz des Abverkaufs bleiben Analysten für 2026 vorsichtig optimistisch und verweisen auf eine technisch überverkaufte Situation. Der Fokus richtet sich nun auf zwei entscheidende Katalysatoren Anfang des neuen Jahres: Neuigkeiten zur regulatorischen Prüfung des Warner-Deals und das Finale von Stranger Things, das die Nutzerzahlen beflügeln soll. Sollte sich der M&A-Wirbel legen, könnte das aktuelle Kursniveau bei einem KGV von rund 30 für langfristige Investoren wieder interessant werden.

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