Netflix Aktie: Teurer Triumph
Netflix kämpft um die Mega-Übernahme von Warner Bros. Discovery – doch die Anleger ergreifen die Flucht. Während das Management den 72-Milliarden-Dollar-Deal verteidigt, attackiert Paramount mit einem aggressiven Gegenangebot. Die Aktie hat rund 30 Prozent an Wert verloren. Droht der Streaming-König sich mit dieser Expansion zu übernehmen?
Vorstand steht hinter dem Deal
Trotz Gerüchten über einen offenen Bieterwettstreit sitzt Netflix fest im Sattel. Bereits am 5. Dezember unterzeichnete das Unternehmen die verbindliche Übernahmevereinbarung. Das Management von Warner Bros. Discovery (WBD) empfiehlt den Aktionären ausdrücklich, das feindliche Angebot von Paramount Skydance abzulehnen.
Auch eine am 22. Dezember nachgebesserte Offerte von Paramount änderte an dieser Haltung nichts. Der WBD-Vorstand sieht in der Fusion mit Netflix den besseren strategischen Fit und langfristig höheren Wert. Damit agiert Netflix nicht als bloßer Bieter, sondern als vertraglich gebundener Käufer, dessen Position vom Zielunternehmen gestützt wird.
Hoher Preis für das Wachstum
Der Markt reagiert jedoch skeptisch auf den Strategiewechsel weg vom rein organischen Wachstum ("build, don't buy"). Der gesamte Unternehmenswert (Enterprise Value) der Transaktion beläuft sich auf gigantische 82,7 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden. Investoren sorgen sich vor allem um drei Punkte:
- Verwässerung: Der Kaufpreis von 27,75 Dollar pro WBD-Aktie wird teilweise durch eigene Aktien bezahlt, was den Anteil der bestehenden Netflix-Aktionäre schmälert.
- Schuldenlast: Um den Baranteil zu finanzieren, muss Netflix massive Verbindlichkeiten aufnehmen. Die einst makellose Bilanz wird dadurch erheblich belastet.
- Absicherung: Der Vertrag beinhaltet eine Auflösungsgebühr von 5,8 Milliarden Dollar, was das finanzielle Risiko erhöht, sollten Regulierungsbehörden oder Aktionäre den Deal blockieren.
Belagerungszustand durch Paramount
Obwohl Netflix den Vertrag in der Tasche hat, sorgt das Vorgehen von Paramount für anhaltenden Druck auf den Kurs. Der Konkurrent bietet 30 Dollar in bar und umwirbt damit direkt die unzufriedenen WBD-Aktionäre, unter Umgehung des Vorstands.
Marktbeobachter werten die Situation weniger als Bietergefecht, sondern eher als Belagerung. Netflix erhöht sein Angebot nicht und verlässt sich auf die vertragliche Bindung sowie die strategische Logik der Fusion mit HBO und dem Warner-Portfolio. Die Spannung konzentriert sich nun auf die Aktionärsabstimmung Anfang 2026, bei der die Sicherheit des Netflix-Deals gegen die sofortige Bar-Prämie des Rivalen abgewogen wird.
Aktuell preist der Markt das Risiko einer komplexen Integration oder eines langen Rechtsstreits ein. Die Netflix-Aktie notiert mit rund 94 Dollar deutlich unter ihrer 200-Tage-Linie und befindet sich in einem klaren Abwärtstrend. Solange die regulatorische Prüfung läuft und die Bedrohung durch das feindliche Angebot nicht endgültig vom Tisch ist, dürfte der Titel in seiner aktuellen Spanne gefangen bleiben.
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