Netflix Aktie: Strategischer Druck
Netflix steht zum Jahresende gleich an mehreren Fronten unter Beobachtung. Nach dem 10:1-Aktiensplit Anfang Dezember notiert die Aktie bei knapp unter 94 US-Dollar (Schlusskurs gestern). Gleichzeitig laufen eine milliardenschwere Übernahmeschlacht um Warner Bros. Discovery und große Content-Offensiven über die Feiertage. Wie stark prägen diese Themen die nächsten Monate für den Streaming-Giganten?
Milliardenangebot für Warner Bros. Discovery
Im Zentrum steht die geplante Übernahme der Sparte „Streaming & Studios“ von Warner Bros. Discovery (WBD). Netflix hat am 5. Dezember ein gezieltes Angebot vorgelegt.
Wesentliche Eckpunkte der Transaktion:
- Bewertung: Gebot von 27,75 US-Dollar je Aktie, entsprechend einem Enterprise Value von 82,7 Milliarden US-Dollar für die Sparte.
- Umfang: Enthalten wären Warner Bros. Pictures, HBO und DC Studios.
- Gegenangebot: Paramount Skydance legte am 8. Dezember ein feindliches Barangebot von 30 US-Dollar je Aktie (108,4 Milliarden US-Dollar) für den gesamten WBD-Konzern vor.
- Aufsichtsgremium: Der WBD-Verwaltungsrat empfahl am 17. Dezember, das Paramount-Angebot abzulehnen und das Netflix-Angebot zu bevorzugen. Als Hauptargument wurde die finanzielle Stärke von Netflix (Marktkapitalisierung rund 428 Milliarden US-Dollar) genannt.
Anleger wägen aktuell die strategische Chance gegen regulatorische Risiken ab. In Prognosemärkten wie Polymarket wird die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Abschlusses derzeit bei rund 61 % gehandelt.
Weihnachts-Offensive mit NFL und „Stranger Things“
Parallel zur M&A-Story setzt Netflix über Weihnachten auf Reichweite und Kundenbindung. Am 25. Dezember übertrug der Konzern zwei exklusive NFL-Weihnachtsspiele:
- Dallas Cowboys vs. Washington Commanders (30:23)
- Minnesota Vikings vs. Detroit Lions (23:10)
Damit vertieft Netflix den Einstieg in Live-Sport, nachdem vergleichbare Übertragungen 2024 bereits mehr als 26,5 Millionen Zuschauer erreichten.
Gleichzeitig erschien am 25. Dezember Volume 2 der fünften Staffel von Stranger Things. Das Serienfinale ist für den 31. Dezember terminiert. Beide Inhalte sind zentral, um Abwanderungen zu begrenzen und die Abonnentenzahlen im vierten Quartal zu stützen.
Zahlen, Bewertung und Kursziele
Trotz der strategischen Initiativen zeigen die jüngsten Finanzdaten ein gemischtes Bild. Im dritten Quartal 2025 meldete Netflix einen Gewinn je Aktie von 0,59 US-Dollar und verfehlte damit die Analystenerwartung von 0,69 US-Dollar um rund 15 %. Auf Zwölfmonatsbasis erwirtschaftete das Unternehmen jedoch weiterhin solide Umsätze von 43,38 Milliarden US-Dollar.
Für 2026 blicken Marktteilnehmer auf mehrere Kennzahlen:
- Nächster Zahlen-Termin: Quartalsbericht am 20. Januar 2026
- Bewertung: Das Papier wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 39,1 gehandelt
- Kursziele: Das durchschnittliche Analystenziel liegt bei 131 US-Dollar und signalisiert damit ein rechnerisches Aufwärtspotenzial von knapp 40 % gegenüber dem aktuellen Kursniveau
Marktumfeld und Sektorrotation
Das übergeordnete Marktumfeld spielt ebenfalls eine Rolle. Nach der Zinssenkung der US-Notenbank Mitte Dezember haben Strategen eine Rotation in den Sektor Communication Services ausgemacht. Netflix ist ein Kernbestandteil des Communication Services Select Sector SPDR Fund (XLC), der für 2026 von institutionellen Investoren wegen des Verhältnisses von Wachstum und Bewertung gegenüber Hardware-Titeln bevorzugt wird.
Der heutige Handelstag („Zombie Day“ nach Weihnachten) ist erfahrungsgemäß von niedriger Liquidität und erhöhter Schwankungsanfälligkeit geprägt. Im vorbörslichen Handel liegt die Aktie leicht im Minus bei rund 93,45 US-Dollar (–0,2 %), viele Marktteilnehmer halten sich vor der Rückkehr des vollen Volumens in der kommenden Woche zurück.
Ausblick: Katalysatoren für 2026
Die Kombination aus dem geplanten WBD-Deal, dem frischen Aktiensplit, den starken Weihnachtsinhalten und dem anstehenden Q4-Bericht sorgt für eine erhöhte Unsicherheit bei der Kursentwicklung. Entscheidend für den mittelfristigen Trend dürfte vor allem der Ausgang des Bieterwettstreits um Warner Bros. Discovery sein, während der Zahlenbericht am 20. Januar und die weitere Abo-Entwicklung über den Jahreswechsel zusätzliche Signale zur Bewertung liefern.
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