Netflix Aktie: Historischer Deal
Netflix übernimmt Warner Bros. für 82,7 Milliarden Dollar – die größte Medienübernahme der jüngeren Geschichte. Der am 5. Dezember 2025 angekündigte Deal vereint den Streaming-Riesen mit einem der traditionsreichsten Hollywood-Studios und verschiebt die Machtverhältnisse in der Unterhaltungsindustrie fundamental. Doch die Übernahme hat ihren Preis: Die Netflix-Aktie geriet unter Druck, während Gewerkschaften und Regulierer Alarm schlagen.
82,7 Milliarden Dollar für Warner Bros.
Netflix zahlt 27,75 Dollar je Aktie für Warner Bros. Discovery (WBD) – aufgeteilt in 23,25 Dollar bar und 4,50 Dollar in Netflix-Aktien. Die Aktienkomponente ist durch einen Preiskorridor zwischen 97,91 und 119,67 Dollar abgesichert. Bewegt sich der Netflix-Kurs außerhalb dieser Spanne, passt sich das Umtauschverhältnis entsprechend an.
Der Deal soll in 12 bis 18 Monaten abgeschlossen sein. Voraussetzung: WBD muss zunächst seine Sendergruppe Global Networks abspalten – geplant für das dritte Quartal 2026. Zusätzlich stehen regulatorische Genehmigungen aus. Netflix hat eine Ausstiegsgebühr von 5,8 Milliarden Dollar zugesagt – eine der höchsten in der M&A-Geschichte.
Content-Bibliothek der Superlative
Mit der Übernahme sichert sich Netflix Zugang zu ikonischen Marken:
- Warner Bros. Franchises: Harry Potter, DC Universe, Game of Thrones, The Sopranos
- HBO/HBO Max: 128 Millionen Abonnenten weltweit
- Produktionskapazitäten: Warner Bros. Motion Picture Group, DC Studios, TV-Produktion
- Netflix-Portfolio: 301,6 Millionen Abonnenten, Hits wie Wednesday, Bridgerton, Stranger Things
Das kombinierte Unternehmen erzielt rund 25 Milliarden Dollar Umsatz und 4 bis 5 Milliarden Dollar EBITDA. Netflix kalkuliert mit jährlichen Kosteneinsparungen von 2 bis 3 Milliarden Dollar ab Jahr drei. Bereits im zweiten Jahr soll der Deal den Gewinn je Aktie erhöhen.
Aktienkurs und Marktreaktion
Die Netflix-Aktie verlor am Tag der Ankündigung knapp 3 Prozent und notierte bei etwa 100,23 Dollar. Typisches Muster bei großen Übernahmen: Investoren bestrafen den Käufer für die gezahlte Prämie.
Warner Bros. Discovery legte hingegen rund 6 Prozent zu auf etwa 26 Dollar – bleibt damit aber unter dem Angebotspreis von 27,75 Dollar. Die Differenz spiegelt Zweifel wider, ob Regulierer den Deal durchwinken.
Paramount Skydance, im Bieterrennen unterlegen, brach um 10 Prozent ein. Das Unternehmen hatte bis zu 30 Dollar je WBD-Aktie geboten, kämpfte aber mit Finanzierungsproblemen.
Widerstand formiert sich
Gewerkschaften laufen Sturm gegen die Fusion. Die Writers Guild of America fordert, den Deal zu blockieren – er würde "Jobs vernichten, Löhne drücken und die Vielfalt der Inhalte reduzieren". Die Hollywood Teamsters bezeichnen die Übernahme als "weiteren Alarmruf" angesichts wachsender Medienkonzentration.
Auch Kinobetreiber protestieren. Cinema United warnt vor einer "beispiellosen Bedrohung" und befürchtet den Verlust von 25 Prozent der jährlichen US-Kinoeinspielen.
Senatorin Elizabeth Warren nannte den Deal einen "Monopol-Albtraum", der Amerikaner zu "höheren Abopreisen bei weniger Auswahl" zwingen könnte. Netflix hat zugesagt, Warner Bros.' Kinogeschäft fortzuführen – ein Zugeständnis an Kritiker.
Analysten gespalten
Die Einschätzungen fallen unterschiedlich aus. Barclays zeigt sich überrascht, dass Netflix 80 Milliarden Dollar ausgeben will für etwas, das das Unternehmen selbst disrupted hat. Enders Analysis warnt vor Wertzerstörung – schließlich habe bereits die Fusion von Warner Bros. und Discovery "Wert vernichtet".
Ampere Analysis sieht den Deal positiver: HBO-Content laufe extrem gut auf Netflix, die Übernahme bringe den Streaming-Dienst "auf die nächste Stufe mit IP, deren organischer Aufbau Jahrzehnte dauern würde". S&P Global Visible Alpha vermutet strategische Motive im KI-Wettbewerb: Netflix müsse einen "Burggraben" um sein Videogeschäft ziehen, während generative KI die Content-Produktion revolutioniert.
Strategiewechsel bei Netflix
Bemerkenswert: Co-CEO Ted Sarandos, der Kinoveröffentlichungen früher als "überholte Idee" bezeichnete, kündigte an, Warner Bros.' Kinogeschäft nicht nur fortzuführen, sondern auszubauen. Ein kompletter Strategieschwenk für den einstigen Streaming-Disruptor, der nun selbst zum integrierten Medienkonzern wird.
Die nächsten Quartalszahlen legt Netflix am 15. Januar 2026 vor. Bis zur erwarteten Vollendung der Übernahme Mitte bis Ende 2026 steht die Frage im Raum, ob Regulierer den Deal in dieser Form genehmigen – oder ob Auflagen die kalkulierten Synergien gefährden.
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