Der Kampf um die Vorherrschaft in Hollywood spitzt sich zu, doch Netflix konnte nun einen entscheidenden Vorteil verbuchen. Im Ringen um die Übernahme von Warner Bros. Discovery (WBD) hat sich das Board des Zielunternehmens klar positioniert: Es empfiehlt den Aktionären einstimmig, das Angebot des Streaming-Marktführers anzunehmen und die feindliche Offerte von Paramount Skydance abzulehnen. Doch warum verzichtet das Gremium auf das nominal höhere Angebot der Konkurrenz?

Klare Absage an Paramount

In einem scharfen Brief an die Aktionäre begründete das WBD-Board am 17. Dezember seine Entscheidung. Das konkurrierende Angebot von Paramount Skydance über 108,4 Milliarden US-Dollar wurde als unzureichend und riskant eingestuft. Der Vorwurf wiegt schwer: Paramount habe Investoren bezüglich seiner Finanzierung "konsequent in die Irre geführt".

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Samuel Di Piazza, Vorsitzender des WBD-Boards, betonte, dass der bloße Nennwert des Angebots nicht über die erheblichen Risiken hinwegtäuschen könne. Im Gegensatz dazu biete der Netflix-Deal über 82,7 Milliarden US-Dollar eine deutlich höhere Transaktionssicherheit. Diese Empfehlung markiert einen Wendepunkt in der seit Wochen andauernden Übernahmeschlacht, die die Wall Street in Atem hält.

Die Details des Netflix-Deals

Das Angebot von Netflix sieht eine Mischung aus Barzahlung und Aktien vor. WBD-Aktionäre sollen 23,25 US-Dollar in bar sowie 4,50 US-Dollar in Netflix-Anteilen erhalten, was einem Gesamtpreis von 27,75 US-Dollar pro Aktie entspricht.

Strategisch würde die Fusion zwei gigantische Bibliotheken vereinen. Netflix plant, sein globales Streaming-Netzwerk mit den traditionsreichen Warner Bros. Studios zu koppeln. Marken wie "Harry Potter", "Game of Thrones" und das DC-Universum würden unter das Dach von Netflix wandern. Das Unternehmen rechnet dadurch mit jährlichen Kosteneinsparungen von zwei bis drei Milliarden US-Dollar und erwartet, dass sich der Deal bereits im zweiten Jahr positiv auf den Gewinn je Aktie auswirkt.

Finanzierung als Zünglein an der Waage

Während Paramounts Finanzierungskonstrukt mit sieben Parteien und dem kürzlichen Rückzug eines wichtigen Investors (Affinity Partners) als wackelig gilt, demonstriert Netflix Stärke. Der Konzern hat Kreditzusagen über 59 Milliarden US-Dollar von Großbanken wie Wells Fargo gesichert, ohne auf neue Eigenkapitalfinanzierungen angewiesen zu sein.

Ein besonderes Signal der Zuversicht ist die vereinbarte "Reverse Termination Fee": Sollte der Deal an regulatorischen Hürden scheitern, müsste Netflix die Rekordsumme von 5,8 Milliarden US-Dollar zahlen. Dies unterstreicht die Überzeugung des Managements, die kartellrechtlichen Bedenken ausräumen zu können.

Operative Entwicklung und Aktienkurs

Abseits des Übernahmekrimis stärkt Netflix sein Programm kurzfristig durch eine Lizenzvereinbarung mit Amazon MGM. Ab Januar 2026 wandern Blockbuster wie vier "James Bond"-Filme temporär in das Netflix-Angebot. Dies deutet auf einen Strategiewechsel bei Amazon hin, der auch Konkurrenten Zugriff auf exklusive Inhalte gewährt.

An der Börse zeigt sich die Netflix-Aktie volatil. Nach einem 10-zu-1-Aktiensplit im November notierte das Papier am 19. Dezember bei 94,39 US-Dollar. Der Kursrutsch von rund 109 US-Dollar Anfang des Monats spiegelt die Unsicherheit der Anleger wider, die nun die regulatorischen Risiken der geplanten Mega-Fusion abwägen müssen.

Der Zeitplan bis zum Abschluss

Der Weg bis zur finalen Fusion ist noch lang und komplex. Zunächst soll die Sparte "Discovery Global", zu der unter anderem CNN und TNT Sports gehören, im dritten Quartal 2026 als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen abgespalten werden. Erst danach würde Netflix das verbleibende Studio- und Streaming-Geschäft übernehmen. Die alles entscheidende Abstimmung der WBD-Aktionäre wird für das Frühjahr 2026 erwartet, während der komplette Abschluss der Transaktion – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Wettbewerbshüter – für 2026 oder 2027 geplant ist.

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