Ein Paukenschlag in der Teppichetage von Vevey sorgt für Aufsehen. Der Lebensmittelriese streicht einen zentralen Posten im Top-Management ersatzlos und bündelt eine enorme Machtfülle beim Finanzchef. Ist das der langersehnte Beweis für absolute Spardisziplin, auf den Anleger gewartet haben?

Radikaler Kurswechsel

Nach über 40 Jahren verlässt Sanjay Bahadur, der langjährige Kopf hinter der Konzernstrategie, Ende 2025 das Unternehmen. Doch anstatt einen Nachfolger zu suchen, nutzt Nestlé den Abgang für einen radikalen Schnitt: Der Strategie-Posten im Executive Board wird komplett gestrichen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nestle?

Die Botschaft ist unmissverständlich: Künftig regiert der Rotstift noch direkter. Die Verantwortung für Strategie sowie Fusionen und Übernahmen (M&A) wandert direkt in das Ressort von CFO Anna Manz. Damit kontrolliert die Kasse ab sofort, was gekauft wird – und was nicht. Philip Mellor, bisheriger Leiter der Rechtsabteilung für M&A, übernimmt zwar die operative Führung der Zukäufe, berichtet aber direkt an die Finanzchefin.

Die Fakten der Neuordnung:

  • Strategischer Abgang: Sanjay Bahadur geht nach vier Jahrzehnten in den Ruhestand.
  • Strukturelle Härte: Der Posten wird nicht nachbesetzt, das Gremium verkleinert.
  • Machtkonzentration: Finanzchefin Anna Manz erhält die volle Kontrolle über die M&A-Aktivitäten.

Finanzdisziplin statt Expansionsdrang?

Marktbeobachter werten diesen Schritt als klare Abkehr von teuren Visionen. Nachdem in den vergangenen Jahren teils aggressiv in neue Bereiche wie Gesundheitswissenschaften expandiert wurde, rücken nun Rentabilität und harte Kennzahlen in den Vordergrund.

Strategische Träumereien ohne klaren ROI dürften unter der Ägide von Manz der Vergangenheit angehören. Dass das Strategie-Ressort als eigenständige Stimme am Vorstandstisch verstummt, unterstreicht den Willen zu schlankeren Strukturen und höherer Kosteneffizienz drastisch.

Anleger atmen auf

Die Börse feiert die neue Machtverteilung offensichtlich als Signal der Stärke. Das Papier konnte sich zuletzt deutlich von den Tiefstständen lösen und kämpft sich zurück. Mit einem aktuellen Kurs von 87,21 € notiert die Aktie mittlerweile fast 5 Prozent über ihrem 50-Tage-Durchschnitt.

Auch der Abstand zum 52-Wochen-Tief von 75,59 € hat sich auf über 15 Prozent vergrößert – eine spürbare Erholung, die durch die Aussicht auf eine strengere finanzielle Gangart bei zukünftigen Deals weiter gestützt wird.

Nestlé nutzt den Generationenwechsel für mehr als nur Kosmetik. Dass die Finanzabteilung nun direkt über die Zukunftsausrichtung entscheidet, wird als klares Bekenntnis zu mehr Renditeorientierung verstanden. Für die Aktie könnte diese neue Nüchternheit genau der richtige Treibstoff sein.

Nestle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nestle-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:

Die neusten Nestle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nestle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nestle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...