Der Schweizer Lebensmittelriese erlebt turbulente Zeiten. Am Donnerstag durchsuchten französische Behörden die Konzernzentrale nahe Paris - wegen mutmaßlicher Täuschung bei der Mineralwasserproduktion. Gleichzeitig belasteten neue Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump die gesamte Branche.

Die Ermittlungen der französischen Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung treffen den Konzern zur Unzeit. Der Vorwurf wiegt schwer: Nestlé soll Quellwasser, das zeitweise nicht den Anforderungen entsprach, illegal gefiltert und dennoch als natürliches Mineralwasser verkauft haben. Betroffen sind die bekannten Marken Perrier, Hépar, Contrex und Vittel.

Die Durchsuchung erfolgte nach einer Anzeige von Foodwatch vom Februar. Die Verbraucherschutzorganisation spricht von "massivem Betrug" und fordert die Aufdeckung aller Verantwortlichkeiten. CEO Laurent Freixe hatte bereits im April vor dem Pariser Parlament sein Bedauern geäußert und versprochen, die beanstandeten Praktiken zu beenden.

Doppelschlag aus Amerika

Während das Unternehmen mit den französischen Ermittlungen kämpft, verschärft sich die Lage durch Washingtons Handelspolitik. Trump kündigte erneut drastische Zölle an - dieses Mal sogar 200 Prozent auf bestimmte US-Importe. Die Unsicherheit über die endgültigen Zollsätze für europäische Waren belastet die Nestlé-Aktie zusätzlich.

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Der global agierende Konzern ist besonders anfällig für Handelsstreitigkeiten. Seine Produkte werden weltweit vertrieben, was ihn zu einem direkten Ziel protektionistischer Maßnahmen macht. Die Schweizer Börse reagierte entsprechend nervös - der SMI verlor 1,6 Prozent, Nestlé büßte 1,1 Prozent ein.

Schadensbegrenzung läuft

Immerhin gelingt dem Konzern eine erste Schadensbegrenzung bei den Mineralwasser-Vorwürfen. Deutsche Verbraucher können nach Unternehmensangaben beruhigt zugreifen - hier wird kein natürliches Mineralwasser aus französischer Produktion verkauft. Auch die großen Handelsketten wie Rewe, Penny und Lidl bestätigten, nicht betroffene Produkte zu führen.

Dennoch bleibt die Situation brisant. Ein förmliches Ermittlungsverfahren steht noch aus, doch der Imageschaden ist bereits entstanden. Für einen Konzern, der sein Geschäft auf Vertrauen und Qualität aufbaut, sind solche Vorwürfe Gift.

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