Laurent Freixe steht vor einer gewaltigen Aufgabe. Seit knapp einem Jahr führt er den Schweizer Nahrungsmittelriesen und muss beweisen, dass seine Strategie funktioniert. Die ersten Signale sind gemischt - während der Konzern seine Ausrichtung grundlegend ändert, türmen sich die Probleme auf.

Der radikale Kurswechsel

Freixe hat das Ruder herumgerissen. Während sein Vorgänger Mark Schneider auf Zukäufe und Gesundheitsprodukte setzte, konzentriert sich der neue Chef wieder auf das Kerngeschäft. Innovation und Marketing stehen im Mittelpunkt - zurück zu den Wurzeln sozusagen.

Die Strategie war überfällig. Viele der teuren Übernahmen unter Schneider floppten spektakulär. Freshly und Aimmune Therapeutics enttäuschten auf ganzer Linie. Gleichzeitig vernachlässigte der Konzern seine traditionellen Stärken. Ein teurer Fehler, wie sich heute zeigt.

Nordamerika als Problemzone

Besonders bitter: Ausgerechnet auf dem wichtigsten Markt schwächelt der Konzern. Nordamerika macht 35 Prozent des Umsatzes aus - und dort läuft es miserabel. Das ganze Konsumumfeld ist zwar schwierig, aber Nestlé trifft es überproportional hart.

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Die Aktie reagierte zurückhaltend auf die jüngsten Entwicklungen. Am Donnerstag verlor der Titel 0,2 Prozent, während der Schweizer Gesamtmarkt um ein Prozent zulegte. Belastend wirkten Berichte über Durchsuchungen in Frankreich im Zusammenhang mit Mineralwasserprodukten.

Zeitdruck steigt

Freixe läuft die Zeit davon. Der Konzern muss zeigen, dass die neue Strategie greift. Die Anleger werden ungeduldig - bei einem Umsatzvolumen dieser Größenordnung sind schnelle Wendungen schwer zu bewerkstelligen.

Die Frage bleibt: Kann der neue CEO das Ruder noch herumreißen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die Rückkehr zu den Wurzeln erfolgreich ist oder ob Nestlé weiter an Boden verliert.

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