Nel ASA Aktie: Startschuss für neue Technologie
Nach sieben Jahren Entwicklung macht Nel ASA ernst. Der norwegische Wasserstoff-Spezialist gab am Freitag grünes Licht für den Bau einer Produktionskapazität von bis zu einem Gigawatt für seine nächste Elektrolyseur-Generation. Mit massiver finanzieller Rückendeckung der EU soll die Wasserstoff-Herstellung effizienter und günstiger werden. Doch reicht dieser strategische Schritt, um die zuletzt gebeutelte Aktie dauerhaft zu stabilisieren?
Strategische Wende mit EU-Millionen
Die Ankündigung sorgte an den Märkten bereits für Erleichterung: Die Aktie legte gestern um über 4 Prozent auf 2,38 NOK zu. Kern der Nachricht ist die endgültige Investitionsentscheidung für die sogenannte "Next Generation Pressurized Alkaline"-Technologie.
Besonders wichtig für die Finanzierung: Das Projekt wird durch den Innovationsfonds der Europäischen Union mit bis zu 135 Millionen Euro gefördert. Diese Summe deckt bis zu 60 Prozent der relevanten Investitions- und Betriebskosten ab. Allein durch die jetzige Entscheidung wird eine erste Tranche von über 10 Millionen Euro freigegeben. CEO Håkon Volldal betonte, dass die neue Technologie die Kosten für Wasserstoff so weit senken soll, dass Geschäftsmodelle auch ohne hohe Subventionen rentabel werden.
Effizienzsprung und mögliche Altlasten
Technologisch setzt Nel auf eine radikale Vereinfachung. Das neue System basiert auf einer modularen Container-Bauweise („Skid-based“), bei der alle Komponenten vorgefertigt und getestet geliefert werden. Dies spart aufwendige Baumaßnahmen beim Kunden, da die Anlagen auch im Freien betrieben werden können.
Der technologische Fortschritt hat jedoch eine Kehrseite für die Bilanz: Da die neue Druck-Alkali-Technologie deutlich kostengünstiger ist, prüft das Unternehmen nun den Buchwert seiner bisherigen, derzeit stillstehenden Produktionslinien für atmosphärische Alkali-Elektrolyseure. Anleger müssen sich hier auf mögliche Abschreibungen einstellen, da die alten Anlagen obsolet werden könnten.
Gemischte Zahlen, volle Auftragsbücher
Der strategische Befreiungsschlag trifft auf ein herausforderndes operatives Umfeld. Die Zahlen zum dritten Quartal zeigten im Jahresvergleich einen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 303 Millionen NOK. Immerhin gelang es dem Konzern, den EBITDA-Verlust deutlich von 90 auf 37 Millionen NOK zu verringern.
Trotz der Umsatzschwäche im abgelaufenen Quartal zog das Neugeschäft zuletzt wieder an. Erst im November sicherte sich Nel einen Auftrag über mehr als 50 Millionen US-Dollar für zwei 20-MW-Anlagen in Norwegen – der zweitgrößte Festauftrag der Firmengeschichte. Der Auftragsbestand lag Ende September bei soliden 984 Millionen NOK.
Blick nach vorn
Der kommerzielle Start der neuen Technologie ist für die erste Jahreshälfte 2026 geplant, die Skalierung soll 2027 folgen. Analysten bleiben trotz der positiven Nachrichten vorerst vorsichtig: Der Marktkonsens lautet weiterhin mehrheitlich auf "Underweight", auch wenn Institute wie die Citi ihr Kursziel nach den jüngsten Ankündigungen leicht auf 2,70 NOK anhoben.
Klarheit über die weitere finanzielle Entwicklung werden die Zahlen zum vierten Quartal bringen, die Nel Ende Februar 2026 veröffentlichen wird. Bis dahin bleibt die Aktie eine Wette darauf, dass die neue Technologieplattform die versprochenen Kostensenkungen tatsächlich liefern kann.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 13. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 13. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nel ASA: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








