MicroStrategy, der weltgrößte Bitcoin-Halter unter Unternehmen, kämpft an zwei Fronten: Gegen einen möglichen Index-Ausschluss und gegen fallende Kurse. Die Aktie handelt bei rund 178 US-Dollar – über 60 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch. Der Grund: MSCI erwägt, Firmen mit mehr als 50 Prozent Krypto-Anteil aus seinen Indizes zu werfen. Für MicroStrategy könnte das teuer werden.

Frontalangriff auf MSCI

MicroStrategy hat am 10. Dezember einen scharfen Brief an MSCI geschickt. Executive Chairman Michael Saylor und CEO Phong Le werfen dem Index-Anbieter vor, die geplante Regel sei "diskriminierend, willkürlich und undurchführbar". MSCI will Unternehmen ausschließen, deren digitale Vermögenswerte über 50 Prozent der Gesamtaktiva ausmachen – MicroStrategy wäre direkt betroffen.

Die Kernargumente des Unternehmens:

  • Die 50-Prozent-Schwelle zielt nur auf digitale Assets ab, während Firmen mit ähnlicher Konzentration in Öl, Immobilien oder Holz unbehelligt bleiben
  • Der Vorschlag widerspricht der innovationsfreundlichen Politik der aktuellen US-Regierung
  • MicroStrategy agiert als operatives Geschäft, vergleichbar mit Banken und Versicherungen
  • Ein Ausschluss könnte Zwangsverkäufe von bis zu 2,8 Milliarden US-Dollar auslösen

MicroStrategy betont, Bitcoin aktiv zu nutzen, um Renditen zu generieren – durch Kreditinstrumente und Kapitalmaßnahmen. Das Unternehmen sieht sich nicht als passiven Fonds.

Nasdaq 100 als zweites Risiko

Parallel schwebt die jährliche Überprüfung des Nasdaq 100 über der Aktie. Zwar gibt es keine Hinweise auf einen Rauswurf, doch MicroStrategys eigene Argumentation könnte zum Problem werden: Der Nasdaq 100 schließt Finanzunternehmen aus. Wer sich selbst mit Banken vergleicht, könnte genau deshalb fliegen.

JPMorgan schätzt, dass passive Indexfonds rund 8,8 Milliarden US-Dollar der Marktkapitalisierung halten – verteilt auf Nasdaq 100, MSCI, Russell und CRSP. Ein Ausschluss würde erheblichen Verkaufsdruck auslösen.

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Bitcoin-Käufe trotz Gegenwind

MicroStrategy lässt sich vom Kursdruck nicht beirren. Am 8. Dezember meldete das Unternehmen den Kauf von 10.624 Bitcoin für etwa 962,7 Millionen US-Dollar – die größte Wochenkäufe seit Juli. Durchschnittspreis: 90.615 US-Dollar pro Coin.

Der aktuelle Bitcoin-Bestand:

  • Gesamt: 660.624 BTC
  • Anschaffungskosten: 49,35 Milliarden US-Dollar
  • Durchschnittspreis: 74.696 US-Dollar pro Bitcoin
  • Anteil am Gesamtangebot: über 3,1 Prozent

Zusätzlich legte MicroStrategy eine USD-Reserve von 1,44 Milliarden an, um Dividenden auf Vorzugsaktien und Zinszahlungen für rund 21 Monate zu decken. Das soll Sorgen vor erzwungenen Bitcoin-Verkäufen zerstreuen.

Kursziel gesenkt, Premium geschrumpft

Bernstein reduzierte das Kursziel am 8. Dezember von 600 auf 450 US-Dollar, hält aber am "Outperform"-Rating fest. Der durchschnittliche Analystenwert liegt bei 480,36 US-Dollar – weit über dem aktuellen Kurs, doch die Lücke wächst.

Das mNAV-Verhältnis (Marktkapitalisierung zu Nettovermögenswert) ist auf etwa 1,16 gefallen. Die Aktie notiert damit nur knapp über dem Wert der gehaltenen Bitcoins. Früher zahlten Anleger ein Vielfaches.

Die Aktie weist eine Beta von 3,41 auf – sie reagiert also mehr als dreimal so stark wie der Gesamtmarkt. Bitcoin selbst handelt bei rund 92.000 US-Dollar, nachdem er im Oktober noch über 111.000 US-Dollar erreicht hatte.

Entscheidung bis Mitte Januar

MicroStrategy rechnet für 2025 mit einem operativen Verlust zwischen 7,0 Milliarden und einem Gewinn von 9,5 Milliarden US-Dollar – abhängig davon, wo Bitcoin zum Jahresende steht. Die Prognose basiert auf einer Preisspanne von 85.000 bis 110.000 US-Dollar.

MSCI will bis zum 15. Januar entscheiden. Eine Ablehnung würde massiven Verkaufsdruck auslösen und das Premium zu den Bitcoin-Beständen weiter drücken. Bis dahin bleibt die Aktie im Wartemodus.

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