Microsoft hat soeben einen der größten Cloud-Deals der Firmengeschichte eingetütet – und gleichzeitig steht der Konzern vor einer neuen Regulierungsschlacht in Europa. Während die einen jubeln, warnen die anderen vor juristischen Bremsspuren. Was bedeutet das für die Aktie? Und wer profitiert wirklich von diesem Mega-Deal?

Anthropic kauft Azure für 30 Milliarden Dollar

Der Paukenschlag kam Ende November: Das KI-Unternehmen Anthropic verpflichtet sich, für 30 Milliarden Dollar Rechenkapazität in Microsofts Cloud-Plattform Azure zu buchen. Damit sichert sich der Tech-Riese nicht nur eine gewaltige Einnahmequelle, sondern macht aus einem potenziellen Konkurrenten im KI-Modell-Geschäft einen Großkunden.

Konkret bedeutet das:

  • Anthropic skaliert seine "Claude"-KI-Modelle – darunter die leistungsstarken Versionen Claude Sonnet 4.5 und Opus 4.1 – vollständig auf Azure-Infrastruktur.
  • NVIDIA-Chips als Fundament: Die Rechenleistung basiert auf NVIDIA-Hardware, was Azure zum Rückgrat für hochperformante KI-Workloads macht.
  • Planungssicherheit für Anleger: Der Deal verschafft langfristige Umsatzvisibilität und kontert Zweifel, ob Microsoft seine massiven KI-Investitionen überhaupt monetarisieren kann.

Kurz gesagt: Microsoft hat sich einen der heißesten Namen der KI-Szene als Dauerkunden gesichert – und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Frage nach der Profitabilität von KI-Infrastruktur immer drängender wird.

EU startet Untersuchung – Google zieht Beschwerde zurück

Doch nicht alles läuft rund. Just als der Anthropic-Deal Schlagzeilen machte, verschärfte sich die Lage in Europa. Google hat seine Kartellbeschwerde gegen Microsoft zurückgezogen – klingt erst mal gut. Doch der Haken: Die EU-Kommission hat daraufhin eine eigene, umfassende Untersuchung gegen Microsofts Cloud-Praktiken eingeleitet.

Im Fokus steht die Frage, ob Azure als "zentrale Plattform" unter den Digital Markets Act (DMA) fallen sollte – mit potenziell weitreichenden Folgen. Eine Einstufung als "Gatekeeper" könnte Microsoft zwingen, Datenexporte zu erleichtern und Lock-in-Strategien zu lockern. Das würde direkt an die Margen gehen und die Wettbewerbsposition schwächen.

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Anders als bei einer Konkurrentenklage geht der Druck jetzt direkt von der Regulierungsbehörde aus – eine neue Qualität der Bedrohung.

Dividende bleibt stabil, Infrastruktur-Strategie unklar

Am 2. Dezember verkündete der Verwaltungsrat eine Quartalsdividende von 0,91 Dollar je Aktie, zahlbar am 12. März 2026. Mit einer Rendite von rund 0,75 Prozent bleibt Microsoft ein verlässlicher, wenn auch nicht üppiger Dividendenzahler. Die Botschaft ist klar: Trotz milliardenschwerer KI-Ausgaben bleibt Kapital für Aktionäre übrig.

Gleichzeitig kursieren widersprüchliche Signale zur Infrastruktur. Während der Anthropic-Deal auf gigantische Nachfrage hindeutet, haben Branchenquellen gemeldet, dass Microsoft bestimmte Rechenzentrumsverträge in den USA storniert hat – angeblich wegen Überkapazitäten in einzelnen Regionen. Das deutet darauf hin, dass der Konzern selektiver vorgeht und Kosten optimiert, statt blind zu expandieren.

Fazit: Chance oder Risiko?

Microsoft steht aktuell zwischen zwei Welten. Der 30-Milliarden-Deal mit Anthropic liefert den Beweis, dass die aggressive KI-Strategie Früchte trägt und Azure zur Schaltzentrale der KI-Industrie werden könnte. Gleichzeitig wirft die EU-Untersuchung einen Schatten auf die Zukunft des Cloud-Geschäfts – eine Gatekeeper-Regelung könnte das Geschäftsmodell empfindlich treffen.

Die Aktie hält sich aktuell im Bereich von 490 Dollar und notiert gut 16 bis 20 Prozent über Jahresanfang. Ob dieser Kurs Bestand hat, hängt davon ab, wie schnell Microsoft die neuen Rechen-Commitments in echte Gewinne ummünzt – und wie hart Brüssel durchgreift.

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