Micron verabschiedet sich vom Endverbraucher-Markt und setzt alles auf die Karte Künstliche Intelligenz. Die Bestätigung, die bekannte Marke „Crucial“ einzustellen, sorgt am Markt für Bewegung, da das Unternehmen damit massive Kapazitäten für den KI-Sektor freimacht. Doch ist dieser Schritt rechtzeitig vor den anstehenden Quartalszahlen der entscheidende Hebel für neue Rekordgewinne?

Strategiewechsel und Marktreaktion

Das Unternehmen plant, seine Consumer-Sparte „Crucial“ bis Februar 2026 aufzugeben. Diese Entscheidung markiert eine entscheidende Wende: Fertigungskapazitäten werden von margenarmen Verbraucherprodukten abgezogen und auf hochprofitable High Bandwidth Memory (HBM) Lösungen für KI-Rechenzentren umverteilt. Der Markt honorierte diesen Effizienzkurs zum Wochenausklang mit einem deutlichen Kursanstieg auf gut 237 US-Dollar.

Der Zeitpunkt scheint ideal gewählt. Daten von TrendForce zeigen, dass die Speicherbestände für Smartphones unter die kritische Schwelle von vier Wochen gefallen sind – üblich sind acht bis zehn Wochen. Diese Verknappung deutet auf steigenden Preisdruck für Hardware-Hersteller hin und spielt Produzenten wie Micron pünktlich zum ersten Quartal 2026 die Preismacht zurück in die Hände.

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Hohe Erwartungen an Quartalszahlen

Der Fokus der Anleger richtet sich nun auf den 17. Dezember. Analysten erwarten für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 einen Umsatzsprung von rund 45 Prozent auf 12,61 Milliarden US-Dollar. Beim Gewinn je Aktie (EPS) liegt der Konsens bei 3,79 US-Dollar, was im Vergleich zu 1,79 US-Dollar im Vorjahr eine massive Steigerung darstellt. Besonders relevant ist hierbei die Auftragslage: Micron meldete bereits, dass die HBM-Kapazitäten für das gesamte Kalenderjahr 2025 ausverkauft sind – ein Beleg für den anhaltenden Bedarf an Komponenten für Nvidia- und AMD-Beschleuniger.

Trotz der Euphorie nutzen einige Marktteilnehmer die Rallye für Gewinnmitnahmen. Donald Smith & Co. reduzierte die Position im zweiten Quartal um fast 28 Prozent, und Insider verkauften in den letzten drei Monaten Aktien im Wert von rund 84 Millionen US-Dollar. Dennoch bleibt das institutionelle Vertrauen mit einer Besitzquote von über 80 Prozent stabil.

Bewertung und Ausblick

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 31 ist das Wachstum bereits teilweise eingepreist. Durch den Verzicht auf Verbraucherumsätze zugunsten von HBM und Hochleistungs-DRAM versucht Micron, die Lücke zum Konkurrenten SK Hynix im Markt für KI-Infrastruktur zu schließen – ein Markt, der bis 2030 auf fast 98 Milliarden US-Dollar anwachsen soll.

Technisch notiert die Aktie bereits über dem durchschnittlichen Analysten-Kursziel von rund 221 US-Dollar, wobei optimistische Experten bereits Marken bis 300 US-Dollar ausrufen. Entscheidend für den weiteren Kursverlauf wird der Earnings-Call am 17. Dezember sein: Investoren erwarten hier konkrete Updates zu den HBM3E-Ausbeuten und dem Zeitplan für den Produktionswechsel nach dem Ende der Marke Crucial. Sollten sich die Hinweise auf eine beschleunigte Preissteigerung bei DRAM verdichten, dürfte das Momentum kurzfristig anhalten.

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