Anleger reiben sich verwundert die Augen: Trotz einer Flut an Analysten-Upgrades und explodierender Speicherpreise geriet die Micron-Aktie am vergangenen Freitag unter die Räder. Kurz vor den Quartalszahlen am kommenden Mittwoch scheint kurzfristige Nervosität die Oberhand zu gewinnen. Handelt es sich bei diesem Kursrutsch um bloße Gewinnmitnahmen nach einer starken Rallye oder übersehen die Optimisten ein Risiko?

Analysten-Lob trifft auf Verkaufsdruck

Das Timing hätte kaum widersprüchlicher sein können. Während der Kurs am Freitag deutlich nachgab und bei 205,35 Euro aus dem Handel ging, erhöhte Stifel-Analyst Brian Chin sein Kursziel drastisch um 54 Prozent auf umgerechnet rund 285 Euro (300 US-Dollar). Chin begründete diesen Optimismus mit einer fundamentalen Verschiebung der Marktdynamik, getrieben durch die "explosive Nachfrage" aus KI-Rechenzentren.

Stifel steht mit dieser Einschätzung nicht allein da. Auch Citi, Deutsche Bank und Bank of America schraubten ihre Erwartungen zuletzt nach oben. Morgan Stanley bezeichnet Micron sogar als die "beste KI-Aktie" im Halbleitersektor. Dass der Kurs dennoch rund 9 Prozent unter seinem erst am 10. Dezember markierten 52-Wochen-Hoch von 225,55 Euro notiert, deutet darauf hin, dass einige Marktteilnehmer Gewinne sichern, bevor die Fakten auf den Tisch kommen.

Spannung vor den Zahlen am Mittwoch

Der Fokus richtet sich nun komplett auf den Mittwoch, den 17. Dezember. Nach Börsenschluss wird Micron die Bücher für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 öffnen. Die Erwartungen sind hoch: Der Konsens rechnet mit einem Umsatzsprung von 45 Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar und einer Verdopplung des Gewinns pro Aktie.

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Ein entscheidender Faktor wird die Bruttomarge sein. Sollte diese, wie von Stifel prognostiziert, auf 53,5 Prozent klettern, würde dies die eigene Prognose des Managements deutlich übertreffen. Analysten werten die jüngste strategische Entscheidung, das Consumer-Geschäft unter der Marke "Crucial" aufzugeben, als klaren Schritt in diese Richtung. Kapazitäten werden so für profitablere Enterprise-Kunden und den KI-Sektor freigesetzt.

Fundamentale Stärke vs. Bewertung

Ungeachtet der Tagesvolatilität sprechen die Rahmenbedingungen für das Unternehmen. Die Preise für Speicherchips (DRAM und NAND) sind zuletzt massiv gestiegen, und die Knappheit könnte laut Branchenbeobachtern noch Jahre anhalten. Besonders High-Bandwidth Memory (HBM), unverzichtbar für KI-Beschleuniger, bleibt der Wachstumstreiber.

Trotz einer beeindruckenden Performance von über 140 Prozent seit Jahresanfang wirkt die Aktie im Branchenvergleich nicht überteuert. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 für das Jahr 2026 notiert Micron deutlich unter dem Sektor-Median.

Fazit: Richtungsweisender Mittwoch

Für Anleger wird der kommende Mittwoch die entscheidende Bewährungsprobe. Bestätigt das Management die hohen Margen und den Ausblick für das zweite Quartal, dürfte der jüngste Rücksetzer als technische Korrektur in einem intakten Aufwärtstrend eingeordnet werden. Sollten die Zahlen jedoch enttäuschen, könnte die Diskrepanz zwischen Analysteneuphorie und Realität kurzfristig für weitere Volatilität sorgen.

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