Micron reitet die KI-Welle so konsequent wie kaum ein anderer Chipwert. Der Speicher-Spezialist profitiert zugleich von einem strukturellen Engpass bei Hochleistungs-Speichern und überraschend starken Gewinnsprüngen. Anleger honorieren das mit einem Rekordkurs – und die Frage liegt nahe: Wie belastbar ist dieser Höhenflug?

KI-Boom trifft Speichermangel

Herzstück der aktuellen Rally ist der Markt für DRAM-Speicher, der in KI-Rechenzentren in großen Mengen gebraucht wird. Die Spotpreise für wichtige Module ziehen spürbar an: Zum Stichtag 29. Dezember stiegen die Preise für DDR5-16GB-Bausteine um 1,4 %, DDR4-16GB-Module legten um 0,9 % zu.

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Treiber sind knappe Kapazitäten und hohe Nachfrage von Hyperscalern, also den großen Cloud-Anbietern. Besonders bei High Bandwidth Memory (HBM), der für KI-Beschleuniger unerlässlich ist, ist Micron bis 2026 komplett ausgebucht. Dieses Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage verschafft dem Konzern deutliche Preissetzungsmacht – und damit Spielraum für stark steigende Margen, was der Markt im Kurs bereits einpreist.

Rekordzahlen und optimistischer Ausblick

Fundamentale Grundlage des Optimismus sind die jüngsten Quartalszahlen. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 erzielte Micron einen Gewinn je Aktie (EPS) von 4,78 US-Dollar und lag damit klar über den Analystenschätzungen von 3,94 US-Dollar. Der Umsatz kletterte auf 13,64 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 56,7 % gegenüber dem Vorjahr.

Wichtige Kennzahlen im Überblick:

  • Q1 GJ 2026 Umsatz: 13,64 Mrd. US-Dollar (erwartet: 12,88 Mrd. US-Dollar)
  • Q1 Bruttomarge: 39,8 %
  • Q2 EPS-Prognose: rund 8,42 US-Dollar (etwa doppelt so hoch wie bisherige Markterwartungen)
  • Investitionsbudget 2026: auf 20 Mrd. US-Dollar angehoben, um KI-Nachfrage zu bedienen
  • Dividende: 0,115 US-Dollar je Aktie, zahlbar am 14. Januar 2026

Besonders der Ausblick beeindruckt: Die angepeilte Ergebnisverdopplung im zweiten Quartal signalisiert eine beschleunigte Profitabilität. Mit der kräftigen Anhebung der Investitionen auf 20 Milliarden US-Dollar stellt sich Micron zudem darauf ein, die KI-Nachfrage langfristig zu bedienen, statt nur einen kurzfristigen Zyklus auszunutzen.

Analysten drehen Kursziele deutlich nach oben

Die Reaktion der Analysten fällt entsprechend offensiv aus. Rosenblatt sieht das Papier nun bei 500 US-Dollar und verweist auf Microns starke Position im aktuellen Speicherzyklus. Cantor Fitzgerald hebt das Kursziel auf 350 US-Dollar an, Raymond James auf 310 US-Dollar.

TD Cowen geht noch einen Schritt weiter und hält Bruttomargen von bis zu 70 % für möglich, sollte der Anteil margenstarker HBM-Produkte weiter steigen. Im Konsens bleibt die Aktie auf „Buy“, rund 80,8 % der Anteile liegen in den Händen institutioneller Investoren – ein Hinweis auf hohes professionelles Interesse an der Story.

Marktposition und Kursdynamik

An der Börse spiegelt sich dieser Rückenwind klar wider. Micron bringt aktuell rund 331 Milliarden US-Dollar auf die Waage und bewegt sich mit 294,37 US-Dollar exakt auf seinem 52-Wochen-Hoch, nachdem der Kurs in den vergangenen 30 Tagen um gut 42 % zugelegt hat.

Während der S&P 500 am 29. Dezember um 0,33 % nachgab, legte Micron am selben Tag um 3,4 % zu und entkoppelte sich damit deutlich vom Gesamtmarkt. Da der Ex-Dividenden-Tag bereits am 29. Dezember hinter dem Titel liegt, konzentriert sich die Aufmerksamkeit nun voll auf das Kurspotenzial, das aus der strukturellen Knappheit von KI-fähigem Speicher resultiert. Entscheidend wird sein, ob Micron seine ausgelasteten Kapazitäten, die Preismacht im HBM-Segment und die ambitionierte Gewinnprognose in den kommenden Quartalen tatsächlich in nachhaltig hohe Margen ummünzen kann.

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