Micron hat mit seinen Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 ein Ausrufezeichen gesetzt und den Kurs auf ein neues Allzeithoch getrieben. Starke Ergebnisse, ein außergewöhnlich optimistischer Ausblick und komplett ausverkaufte HBM-Kapazitäten für 2026 verstärken den Aufwärtstrend. Wie solide ist dieser Höhenflug unterlegt?

Rekordquartal mit hoher Dynamik

Micron meldete im ersten Geschäftsquartal 2026 einen Umsatz von 13,64 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 57 % im Jahresvergleich und das dritte Quartal in Folge mit einem neuen Umsatzrekord. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 4,78 US-Dollar, 167 % über dem Vorjahreswert.

Zentrale Kennzahlen:

  • Umsatz: 13,64 Mrd. US-Dollar (Rekord)
  • Bereinigte Bruttomarge: 56,8 % (Vorjahr: 39,5 %)
  • Operativer Cashflow: 8,41 Mrd. US-Dollar
  • Bereinigter Free Cashflow: 3,9 Mrd. US-Dollar (Rekord)
  • Bereinigter Nettogewinn: 5,48 Mrd. US-Dollar

Das Unternehmen baute seine Verbindlichkeiten um 2,7 Mrd. US-Dollar ab, kehrte in eine Netto-Cash-Position zurück und verfügt über Liquidität von 15,5 Mrd. US-Dollar.

Ausblick Q2 2026: Deutlich über Erwartung

Für das zweite Geschäftsquartal 2026 legt das Management die Messlatte noch höher. Prognostiziert werden:

  • Umsatz: rund 18,7 Mrd. US-Dollar
  • Bruttomarge: etwa 68 %
  • Bereinigtes EPS: 8,42 US-Dollar

Das entspräche einem Umsatzwachstum von 132 % im Jahresvergleich und käme an die höchsten Wachstumsraten der Unternehmensgeschichte heran.

Auf Analystenseite sorgen diese Zahlen für deutliche Anpassungen:

  • Morgan Stanley spricht von einem der größten positiven Überraschungen im US-Halbleitersektor.
  • Bank of America stufte die Aktie auf Buy hoch.
  • Rosenblatt Securities erhöhte das Kursziel auf 500 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von rund 80 % impliziert.

HBM als Wachstumsmotor

Ein zentraler Treiber des Ausblicks ist die Nachfrage nach High-Bandwidth Memory (HBM), der besonders in KI-Rechenzentren gefragt ist. Micron hat Preis- und Mengenvereinbarungen für das gesamte HBM-Volumen des Kalenderjahres 2026 abgeschlossen, inklusive der nächsten Generation HBM4.

Das Management erwartet nun, dass der adressierbare HBM-Gesamtmarkt bis 2028 mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund 40 % auf etwa 100 Mrd. US-Dollar steigt – und damit dieses Niveau zwei Jahre früher erreicht, als zuvor angenommen.

Angebotsengpässe und Investitionsschub

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Micron kann die Kundennachfrage über alle Marktsegmente hinweg derzeit nicht vollständig bedienen. Um die Kapazitäten auszubauen, sollen die Investitionen im Geschäftsjahr 2026 auf rund 20 Mrd. US-Dollar steigen, nach zuvor geplanten 18 Mrd. US-Dollar. Im Fokus stehen HBM und die 1-Gamma-DRAM-Fertigung.

Geplante und laufende Projekte:

  • Beschleunigter Ausbau eines Werks in Idaho, erste Wafer-Auslieferung Mitte 2027
  • Baubeginn eines zweiten Werks in Idaho im Jahr 2026
  • Kapazitätserweiterungen in Japan und Singapur
  • Neue Montage- und Testfabrik in Indien mit Start 2026

Analysten klar positiv

Die Stimmung an der Wall Street hat sich spürbar zugunsten von Micron gedreht. Aktuell bewerten 22 von 30 Analysten die Aktie mit Strong Buy, weitere vier mit Moderate Buy. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 288,63 US-Dollar, mehrere große Häuser liegen deutlich darüber.

Ausgewählte Kursziele:

  • Citi: 330 US-Dollar
  • Deutsche Bank: 300 US-Dollar
  • Morgan Stanley: 350 US-Dollar
  • Wedbush: 320 US-Dollar

Als Begründung nennen Analysten vor allem die Kombination aus KI-getriebener Nachfragesteigerung, vorteilhaften Preistrends und anhaltender Angebotsknappheit über 2026 hinaus.

Strategische Neuausrichtung

Anfang Dezember kündigte Micron den Ausstieg aus dem Endkundengeschäft unter der Marke Crucial an. Die frei werdenden Kapazitäten sollen in margenträchtigere Bereiche wie Enterprise- und Data-Center-Produkte fließen, insbesondere in KI-Rechenzentrumsanwendungen.

Technologisch meldet Micron Fortschritte:

  • Die 1-Gamma-DRAM-Technologie wird zügig hochgefahren und soll 2026 den Großteil des DRAM-Bitwachstums liefern.
  • Im NAND-Bereich erreicht der G9-Knoten hohe Ausbeuten und dürfte im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2026 zum größten NAND-Knoten des Unternehmens werden.

Marktposition und Bewertung

Die Aktie hat sich seit Jahresbeginn um rund 217 % verteuert und damit andere große Halbleiterwerte wie Nvidia und AMD klar hinter sich gelassen. Trotz des starken Kursanstiegs wird der Titel mit etwa dem Siebenfachen der erwarteten Gewinne gehandelt, was im Licht der aktuellen Wachstumsdynamik vergleichsweise moderat wirkt.

Das Management rechnet damit, dass Umsatz, Margen, Profitabilität und Free Cashflow im Verlauf des Geschäftsjahres 2026 weiter zulegen. Der Rückenwind kommt vor allem aus KI-Anwendungen in Rechenzentren, aber auch aus Nachfrage im Mobil-, Auto- und Embedded-Bereich.

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