Micron Aktie: Rekordlauf
Micron liefert, und der Markt reagiert begeistert: Nach Rekordzahlen und einem sehr offensiven Ausblick für 2026 zählt der Speicher-Spezialist plötzlich zu den spannendsten KI-Profiteuren im Chipsektor. Doch wie robust ist dieser Höhenflug, wenn der Wettbewerb in den Schlüsseltechnologien HBM3E und HBM4 gleichzeitig anzieht?
Rekordquartal dank KI-Nachfrage
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 (bis 27. November 2025) meldete Micron historische Bestwerte. Der Umsatz sprang auf 13,64 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 56,6 % gegenüber dem Vorjahr und deutlich über den Erwartungen der Analysten.
Auch die Profitabilität überraschte positiv:
- GAAP-Gewinn je Aktie: 4,60 US‑Dollar
- Non‑GAAP-Gewinn je Aktie: 4,78 US‑Dollar (klar über der Schätzung von 3,77 US‑Dollar)
- Operativer Cashflow: 8,41 Milliarden US‑Dollar
Treiber ist vor allem die extrem starke Nachfrage nach speicherlastigen KI-Anwendungen. Besonders High Bandwidth Memory (HBM) und Produkte für Rechenzentren sorgen für volle Fabriken und hohe Auslastung. Das kommt direkt in den Margen an – eine Entwicklung, die Anleger aktuell klar honorieren.
Ausblick 2026: Voll ausgelastet bei HBM
Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 legt das Management die Messlatte hoch. Erwartet werden Umsätze von rund 18,70 Milliarden US‑Dollar (plus/minus 400 Millionen) sowie ein Non‑GAAP-Gewinn je Aktie zwischen 8,22 und 8,62 US‑Dollar.
Ein zentrales Signal: Micron meldet seine komplette HBM-Kapazität bis Ende Kalenderjahr 2026 als ausverkauft. Um dieses strukturelle Nachfrageplus bedienen zu können, soll das Investitionsbudget (Capex) im Geschäftsjahr 2026 auf etwa 20 Milliarden US‑Dollar steigen.
Gleichzeitig zeichnet das Unternehmen ein deutlich größeres Marktbild: Der adressierbare Markt für HBM-Speicher soll von rund 35 Milliarden US‑Dollar im Jahr 2025 auf fast 100 Milliarden US‑Dollar bis 2028 wachsen. Micron positioniert sich damit klar als einer der zentralen Zulieferer für KI-Infrastruktur.
Analystenreaktion: Deutlich höheres Kursziel
Die starken Zahlen und der aggressive Ausblick bleiben bei Analysten nicht ohne Wirkung. Am 21. Dezember 2025 stufte Tristan Gerra von Robert W. Baird die Aktie deutlich nach oben und setzte sie auf die Liste der „Top Large-Cap Ideas“.
Das Kursziel wurde von 235 auf 443 US‑Dollar angehoben – ein Aufschlag, der aus damaliger Sicht einem Kurspotenzial von rund 64 % entsprach. Begründet wird dies mit:
- dauerhaft zweistelligen Wachstumsraten durch KI-Investitionen
- Microns starker Stellung in margenstarken Speichersegmenten
- Produktparametern, die laut Einschätzung aktuell besser ausfallen als bei Wettbewerbern
In Summe bleibt die Analystengemeinschaft klar optimistisch: 91 % der 43 beobachtenden Analysten führen die Aktie mit einer Kaufempfehlung.
Wettbewerb um HBM-Marktanteile
Trotz der Erfolgsstory bleibt der Wettbewerbsdruck hoch – insbesondere im HBM-Segment, das für die nächsten Jahre entscheidend sein dürfte. Ein Bericht von KB Securities vom 19. Dezember prognostiziert, dass die südkoreanischen Konkurrenten Samsung und SK Hynix im Jahr 2026 über 90 % des globalen HBM4-Marktes kontrollieren könnten.
Für Micron bedeutet das: Während das Unternehmen bei der aktuellen Generation HBM3E sehr gut positioniert ist, könnte der Marktanteil bei Nvidias kommender „Vera Rubin“-Plattform laut dieser Einschätzung unter 10 % bleiben. Die Umstellung auf HBM4 wird damit zu einem kritischen Prüfstein für die längerfristige Wettbewerbsposition.
Insiderverkäufe vs. institutionelle Käufe
Auf der Aktionärsseite zeigt sich ein gemischtes Bild. Institutionelle Investoren nutzen die starke Entwicklung, um Engagements deutlich auszubauen:
- Perpetual Ltd. hat im dritten Quartal 2025 eine neue Position mit 18.820 Aktien aufgebaut.
- Flputnam Investment Management erhöhte seinen Bestand um mehr als 690 % auf 88.493 Aktien.
Parallel dazu kam es in den vergangenen 90 Tagen jedoch zu umfangreichen Insiderverkäufen. Insgesamt wurden rund 369.852 Aktien im Wert von etwa 79,4 Millionen US‑Dollar veräußert. Dazu zählen größere Transaktionen von CFO Mark J. Murphy (ca. 28,4 Millionen US‑Dollar) und CEO Sanjay Mehrotra (rund 5,0 Millionen US‑Dollar) Ende Oktober.
Solche Verkäufe sind nicht automatisch ein Negativsignal, werden vom Markt aber genau beobachtet – zumal sie zeitlich in eine Phase stark steigender Kurse fallen.
Kursentwicklung und Einordnung
Am Freitag schloss die Micron-Aktie bei 227,05 Euro, was einem Tagesplus von 7,10 % entspricht. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Anstieg von gut 170 % zu Buche, womit der Titel im laufenden Jahr zu den stärksten Halbleiterwerten im S&P 500 zählt.
Mit diesem Rückenwind aus Rekordzahlen, ausverkaufter HBM-Kapazität und einem stark wachsenden KI-Speichermarkt geht Micron in das Jahr 2026. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung dürften nun vor allem die erfolgreiche Umsetzung des massiven Investitionsprogramms und die Positionierung im kommenden HBM4-Zyklus sein.
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