Fast 30 Jahre lang war die Marke Crucial für PC-Nutzer ein Synonym für Speichererweiterungen. Damit ist nun Schluss. Der US-Halbleiterriese Micron vollzieht eine harte strategische Wende und stellt das Endkundengeschäft komplett ein, um Ressourcen auf den boomenden KI-Sektor zu konzentrieren. Die Wall Street reagiert bereits vor den anstehenden Quartalszahlen euphorisch auf diesen Fokuswechsel hin zu margenstarken Rechenzentren.

Abschied von Crucial für KI-Chips

Am 3. Dezember verkündete Micron das Aus für seine Konsumentensparte Crucial. Zwar läuft der Verkauf über Händler noch bis Februar 2026 weiter, doch die Entscheidung markiert das Ende einer Ära. Der Grund für diesen Schritt ist rein wirtschaftlicher Natur: Die explodierende Nachfrage nach KI-Anwendungen hat zu massiven Engpässen bei Speicherchips geführt.

Insbesondere High-Bandwidth Memory (HBM), der für KI-Beschleuniger unverzichtbar ist, ist weltweit knapp. Indem Micron Kapazitäten aus dem weniger profitablen Konsumentengeschäft abzieht, kann das Unternehmen die Versorgung strategischer Großkunden im Enterprise-Sektor priorisieren. Dort sind die Margen weitaus attraktiver als im hart umkämpften Einzelhandel.

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Analysten erhöhen Kursziele

Die klare Fokussierung auf das B2B-Geschäft kommt bei Investmentbanken gut an. Mizuho schraubte das Kursziel am 4. Dezember von 265 auf 270 US-Dollar nach oben und begründete dies mit steigenden Preisen für DRAM-Speicher und dem HBM-Boom. Auch Goldman Sachs zeigt sich optimistisch und prognostiziert für das erste Fiskalquartal 2026 einen Umsatz von 13,2 Milliarden US-Dollar – deutlich über den Markterwartungen von 12,7 Milliarden.

Diese Zuversicht spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. Am Freitag legte das Papier um 4,66 Prozent auf 203,75 Euro zu und baute damit die beeindruckende Jahresperformance auf fast 140 Prozent aus. Morgan Stanley zieht bereits Parallelen zur Speicherknappheit von 2018, sieht den Markt diesmal aber auf einem fundamental profitableren Niveau starten.

HBM als neuer Wachstumsmotor

Das Segment für Hochleistungsspeicher (HBM) hat sich zum wichtigsten Treiber für Micron entwickelt. Der Jahresumsatz in diesem Bereich nähert sich der Marke von 8 Milliarden US-Dollar. Als einziger US-Hersteller dieser Technologie steht Micron im direkten Wettbewerb mit den südkoreanischen Platzhirschen SK Hynix und Samsung. Während SK Hynix als Hauptlieferant für Nvidia gilt, hat sich Micron als wichtiger Partner für die KI-Beschleuniger von AMD positioniert.

Am 17. Dezember legt Micron seine Zahlen für das erste Quartal vor. Investoren werden dabei vor allem auf drei Faktoren achten: Die Nachhaltigkeit der aktuellen Preiserhöhungen bei DRAM-Speichern, konkrete Fortschritte bei der nächsten Technologiegeneration HBM4 und die Entwicklung der Bruttomargen. Sollte sich der von Dell und anderen Branchengrößen beschriebene "Superzyklus" im Speicherbereich bestätigen, dürften die ambitionierten Umsatzprognosen für 2026 und 2027 realistisch bleiben.

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