Meyer Burger Aktie: Game Over?

Die Schweizer Börsenaufsicht SER ordnete heute die Streichung aller Meyer Burger-Aktien von der SIX Swiss Exchange an. Der angeschlagene Solarpanel-Hersteller wird voraussichtlich die Frist zur Einreichung seines Jahresberichts 2024 vermissen. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig - Meyer Burger hat 20 Handelstage Zeit für Berufung.

Börsen-Tod besiegelt

Der Handel mit Meyer Burger-Aktien war bereits seit drei Monaten ausgesetzt und bleibt vorerst suspendiert. Die Börsenaufsicht lehnte zudem einen Antrag des Unternehmens ab, der eine vorübergehende Befreiung von den Berichtspflichten vorsah. Die Gründe für die Verzögerung des Jahresberichts seien nicht behoben worden und würden wahrscheinlich nicht innerhalb der angeforderten Frist gelöst.

Insolvenzwelle rollt

Bereits im Mai 2025 meldete Meyer Burger Insolvenz für seine deutschen Tochtergesellschaften. Die Standorte in Bitterfeld-Wolfen (331 Beschäftigte) und Hohenstein-Ernstthal (289 Beschäftigte) sind von den Verfahren betroffen. Parallel dazu schloss das Unternehmen im Mai seine Solarmodul-Produktion in Arizona und entließ alle 282 Mitarbeiter in den USA.

• Deutsche Tochtergesellschaften in Insolvenz
• US-Produktion komplett eingestellt
• Über 600 Arbeitsplätze vernichtet

Letzte Rettungsversuche

Meyer Burger befindet sich in Restrukturierungsverhandlungen, einschließlich Gesprächen über Teilverkäufe von Betriebsteilen. Das Unternehmen führt weiterhin Gespräche mit einer Ad-hoc-Gruppe von Anleihegläubigern bezüglich der Restrukturierung. Dies betrifft zwei Wandelanleihen mit Fälligkeiten in 2027 und 2029.

Kann das Unternehmen den Totalabsturz noch verhindern? Die ursprünglich für Mai 2025 geplante Veröffentlichung der Jahresergebnisse 2024 wurde bereits mehrfach verschoben. Die Schweizer Muttergesellschaft mit etwa 60 Beschäftigten in Thun soll weiterhin operativ tätig bleiben - doch die Uhr tickt unerbittlich.