Meta Aktie: Spagat im KI-Zeitalter
Meta liefert starke Wachstumszahlen, plant Milliardeninvestitionen in KI – und muss gleichzeitig mit einem überraschenden Rücktritt im Aufsichtsrat und wachsendem Regulierungssdruck in Europa umgehen. Im Zentrum steht die Frage, wie gut der Konzern diesen Spagat zwischen aggressivem Ausbau der Infrastruktur und politisch-rechtlichen Risiken meistern kann. Klar ist: Die nächsten Jahre werden für das KI-Profil von Meta entscheidend.
Governance-Riss und rechtlicher Druck
Am 19. Dezember 2025 hat Meta den sofortigen Rücktritt von Aufsichtsratsmitglied Dina Powell McCormick bekanntgegeben. Die frühere Beraterin der Trump-Regierung verlässt das Gremium nur acht Monate nach ihrem Einstieg. Intern gilt es als möglich, dass sie Meta in anderer Funktion weiter berät, der Sitz im Board könnte jedoch vorerst unbesetzt bleiben.
Brisant ist das Timing: Meta steht ohnehin stärker im Fokus der Regulierer. In Österreich hat der Oberste Gerichtshof das personalisierte Werbemodell des Konzerns für rechtswidrig erklärt. Damit geraten zentrale Elemente des Geschäfts in Europa unter Druck – ein Signal, das vor allem mit Blick auf künftige Urteile anderer EU-Länder genau beobachtet wird.
KI-Fahrplan mit „Mango“ und „Avocado“
Parallel zieht Meta seine KI-Strategie bis 2026 deutlich schärfer. Interne Q&A-Runden mit KI-Chef Alexandr Wang belegen einen klaren Fahrplan für zwei neue multimodale Modelle, die in der ersten Jahreshälfte 2026 kommen sollen:
- Projekt „Mango“: Ein visuell fokussiertes Modell zur Verarbeitung und Generierung von Bildern und Videos.
- Projekt „Avocado“: Ein textbasiertes Modell, das speziell für Programmieraufgaben optimiert wird.
Diese Projekte folgen auf ein unruhiges Jahr im KI-Bereich, inklusive der angekündigten Trennung von Chief AI Scientist Yann LeCun zum Jahresende 2025. Gleichzeitig arbeitet Wangs „Superintelligence Lab“ an sogenannten „World Models“, also Systemen, die komplexe Umgebungen und Zusammenhänge besser abbilden sollen. Damit unterstreicht Meta, dass die KI-Offensive kein Randthema ist, sondern die nächste Entwicklungsstufe der Plattformen vorbereiten soll.
Wachstum mit Preis: Capex explodiert nach oben
Operativ liefert Meta weiter kräftiges Wachstum. Im dritten Quartal 2025 legte der Umsatz um 26 % auf über 51 Milliarden US-Dollar zu. Treiber waren ein Plus von 14 % bei den ausgelieferten Werbeanzeigen sowie ein Anstieg des durchschnittlichen Anzeigenpreises um 10 %.
Die andere Seite der Medaille sind die Kosten. Meta prognostiziert für das Gesamtjahr 2025 Investitionsausgaben (Capex) von 70 bis 72 Milliarden US-Dollar – vor allem für KI- und Infrastrukturprojekte. Finanzchefin Susan Li hat klargemacht, dass das Capex-Niveau 2026 „deutlich höher“ ausfallen soll, wiederum primär getrieben durch KI-Investitionen.
Finanziell kann sich Meta diesen Kurs nach aktuellem Stand leisten: Der Konzern sitzt auf 44,5 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln und generierte im dritten Quartal 10,6 Milliarden US-Dollar freien Cashflow. Dennoch bleibt aus Sicht vieler Analysten die Kernfrage, wie lange das Tempo der Ausgaben zum Ertragswachstum passt.
Insiderverkäufe und starke Institutionelle
Auf der Eigentümerseite zeigen sich auffällige Gegensätze. CEO Mark Zuckerberg hat zuletzt rund 228.779 Aktien veräußert, mit einem Volumen von etwa 172,1 Millionen US-Dollar. In den vergangenen sechs Monaten wurden insgesamt 314 Insider-Verkäufe registriert, ohne eine einzige Insider-Kauftransaktion. Das signalisiert zumindest, dass das Management auf dem aktuellen Niveau eher Kasse macht.
Gleichzeitig steigt das Interesse institutioneller Investoren deutlich. Im dritten Quartal 2025 haben 2.624 Hedgefonds ihre Positionen in Meta ausgebaut. Die Tschechische Nationalbank erhöhte ihren Anteil um 3,8 %. Unterstützt wird diese Bewegung von einem überwiegend positiven Analystenbild: RBC Capital bestätigte am 20. Dezember 2025 ein „Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 810 US-Dollar; im Konsens liegt das Ziel bei rund 830 US-Dollar und impliziert damit weiteren Aufwärtsspielraum.
Marktbild und Ausblick
An der Börse spiegelt sich das Spannungsfeld aus Wachstum, Investitionsdruck und Regulierung im Moment in einer eher abwartenden Haltung wider. Die Meta-Aktie schloss am Freitag bei 563,20 Euro und liegt damit rund 20 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch, aber fast 29 % über dem Tiefpunkt der vergangenen zwölf Monate – ein typisches Bild einer Konsolidierungsphase nach einer kräftigen Rally.
In den kommenden Quartalen dürfte sich entscheiden, ob die massiven KI-Investitionen – insbesondere die neuen Modelle „Mango“ und „Avocado“ – die steigenden Kosten und die rechtlichen Risiken, vor allem in Europa, mehr als ausgleichen können. Der nächste wesentliche Katalysator ist der Blick auf die kommenden Quartalszahlen und die dann aktualisierte Capex- und KI-Roadmap, an der sich die weitere Kursfantasie der Meta-Aktie messen lassen muss.
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