Meta stellt seine KI-Strategie neu auf – und sucht sich dabei mit Google einen starken Partner. Statt weiter allein auf offene Modelle zu setzen, plant der Konzern einen klaren Schritt in Richtung geschlossener, kommerzieller KI-Plattformen. Für Anleger stellt sich damit vor allem eine Frage: Reichen Partnerschaft und Kurswechsel aus, um die hohen Investitionen in künstliche Intelligenz zu rechtfertigen?

Kooperation mit Google als Hebel gegen Nvidia

Kern der heutigen Meldungen ist eine vertiefte Zusammenarbeit mit Alphabet-Tochter Google. Unter dem Projektnamen „TorchTPU“ arbeiten beide Konzerne daran, Metas bevorzugtes KI-Framework PyTorch optimal auf Googles Tensor Processing Units (TPUs) anzupassen.

Hintergrund ist der starke Fokus des Marktes auf Nvidia-Hardware. Indem PyTorch künftig reibungslos auf Googles eigenen Chips läuft, verschafft sich Meta eine Alternative zum bisherigen De-facto-Standard. Das Unternehmen gewinnt damit Spielraum bei der Beschaffung von Rechenleistung, kann potenziell die Kosten für KI-Inferenz senken und verringert die Abhängigkeit von einem einzigen Hardwareanbieter.

Parallel dazu laufen laut Branchengerüchten intensive Gespräche mit Oracle. Im Raum steht ein mehrjähriger Cloud-Vertrag im Volumen von rund 20 Milliarden US-Dollar, um zusätzliche Kapazitäten für KI-Training zu sichern. Das unterstreicht, in welcher Größenordnung Meta seine Infrastruktur für künstliche Intelligenz ausbaut.

„Project Avocado“: Abkehr von Open Source

Mindestens ebenso bedeutsam ist der strategische Schwenk bei den KI-Modellen selbst. Meta bereitet mit „Project Avocado“ ein neues, geschlossenen KI-Modell vor, dessen Start für das Frühjahr 2026 angepeilt ist. Damit rückt der Konzern von seiner bisherigen Open-Source-Linie rund um die Llama-Modelle ab.

„Avocado“ soll explizit als kommerzielles Produkt positioniert werden. Ziel ist es, die bislang vor allem auf den Ausbau des Ökosystems ausgerichtete KI-Strategie stärker zu monetarisieren. Statt KI nur als Kostenblock und Infrastrukturthema zu behandeln, will Meta direkte, margenstarke Erlöse generieren – ähnlich wie Wettbewerber, die ihre Modelle lizenzieren oder über zahlungspflichtige Dienste anbieten.

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Für den Markt ist das ein wichtiges Signal: Die hohen Investitionssummen in Rechenzentren und Chips sollen nicht nur langfristig, sondern absehbar durch produktnahe Umsätze gedeckt werden.

Wie Analysten die Strategie einordnen

Die Bank of America Securities reagierte auf die Neuigkeiten mit einer Bestätigung ihres Buy-Ratings für die Meta-Aktie. Das Kursziel liegt bei 810 US-Dollar und impliziert aus Sicht der Analysten ein Potenzial von rund 25 % gegenüber dem aktuellen Niveau.

Begründet wird die positive Einschätzung unter anderem mit der aktuellen Bewertung von etwa 29-fachem Gewinn, die trotz jüngster Underperformance im Vergleich zum NASDAQ-Index als attraktiv eingestuft wird. Bank of America sieht vor allem zwei potenzielle Kurstreiber:

  • die weitere Konkretisierung des Kosten- und Ausblicksrahmens für 2026,
  • sowie den Start von „Project Avocado“ als möglichen Katalysator für eine Neubewertung der Aktie.

Gleichzeitig bleibt das Ausmaß der Infrastrukturinvestitionen ein zentrales Thema. Für 2025 werden Capex von über 65 Milliarden US-Dollar erwartet. Viele Anleger fragen sich, wann diese Ausgaben sichtbar in Form von zusätzlichen KI-Umsätzen zurückfließen. Die Kombination aus Google-Partnerschaft, Oracle-Cloud-Deal und einem klar auf Erlöse ausgerichteten Modell wie „Avocado“ adressiert genau diese Unsicherheit.

Einordnung der Kursentwicklung

Trotz der strategischen Fortschritte hinkt Meta in diesem Jahr dem breiteren Tech-Sektor hinterher. Während die Aktie laut Bericht im Jahresverlauf rund 11 % zugelegt hat, kommt Alphabet auf einen Zuwachs von über 50 %. Die relative Schwäche spiegelt die Skepsis gegenüber den sehr hohen Investitionen ohne bislang klar ausgewiesene KI-Erlöse wider.

Auf Sicht von zwölf Monaten zeigt sich zudem ein gemischtes Bild: Meta investiert aggressiv in den Ausbau seiner KI-Infrastruktur, muss diese Strategie aber erst noch über konkrete Produkte und Services in nachhaltiges Wachstum übersetzen. Die Aktie notiert aktuell spürbar unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, liegt aber deutlich über ihrem Jahrestief; kurzfristig war im Handel ein freundlicher Tagesverlauf zu sehen.

Ausblick: 2026 wird zum Prüfstein

Der Blick richtet sich nun klar auf das Frühjahr 2026. Dann soll „Project Avocado“ starten – ein Moment, an dem sich zeigen dürfte, ob der Strategiewechsel hin zu geschlossenen, direkt monetarisierbaren KI-Modellen trägt. Gelingt der Marktstart, könnten die bislang abstrakten Capex-Beträge erstmals mit klaren Erlösströmen verknüpft werden.

Kurzfristig rückt zudem die operative Umsetzung von „TorchTPU“ in den Fokus. Schafft es Meta, durch die Nutzung von Googles TPUs spürbare Kostenvorteile zu erzielen, würde das die Belastung durch die massiven Infrastruktur-Ausgaben abmildern. Zusammen mit einer weiterhin positiven Analystenhaltung ergibt sich damit ein Szenario, in dem die kommenden 12 bis 18 Monate entscheidend für die Bewertung der KI-Offensive von Meta sein dürften.

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