Meta Aktie: Italien greift durch
Meta sieht sich mit regulatorischem Gegenwind aus Italien konfrontiert. Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hat dem Konzern am 24. Dezember 2025 untersagt, konkurrierende KI-Chatbots von WhatsApp auszuschließen. Gleichzeitig wächst an der Wall Street die Skepsis gegenüber Metas milliardenschweren KI-Investitionen.
WhatsApp-Sperre untersagt
Die AGCM sieht in Metas geplanter Richtlinie einen "offensichtlichen Missbrauch" der marktbeherrschenden Stellung. Ab Januar 2026 sollte die Business-API von WhatsApp für KI-Chatbots von OpenAI, Perplexity und anderen Anbietern gesperrt werden. Die italienische Behörde hat diese Pläne vorerst gestoppt.
Meta weist die Entscheidung als "grundlegend fehlerhaft" zurück und will in Berufung gehen. Das Unternehmen argumentiert, die Business-API sei nie als Vertriebsplattform für KI-Chatbots konzipiert worden. Parallel läuft bereits eine Untersuchung der EU-Kommission zu derselben Thematik.
KI-Ausgaben belasten Kurs
Während der regulatorische Druck zunimmt, ringt Meta mit wachsender Investorenskepsis. Die Aktie notiert rund 16% unter ihrem Rekordhoch vom 12. August bei 790 Dollar. Auslöser war die Ankündigung von CEO Mark Zuckerberg im Quartalsbericht, die KI-Ausgaben nochmals zu beschleunigen.
Im Oktober sicherte sich Meta 27 Milliarden Dollar für den Hyperion-Supercomputer – der größte Private-Credit-Deal der Wall Street-Geschichte. BNP-Analyst Stefan Slowinski sieht Meta gegenüber Alphabet und Amazon im Nachteil: Anders als die Konkurrenz kann der Konzern überschüssige Rechenzentrumskapazitäten nicht über Cloud-Dienste monetarisieren.
Analysten setzen auf Jahresbericht
Morgan Stanley sieht im Januar-Bericht einen möglichen "Wendepunkt" für die Aktie. Analyst Brian Nowak verweist auf die Superintelligence Labs als unterschätzten Bereich – im Bullen-Szenario könnte die Aktie 1.000 Dollar erreichen.
Baird senkte das Kursziel leicht von 820 auf 815 Dollar, bekräftigt aber die "Outperform"-Einschätzung. Als positive Faktoren nennt die Bank:
- Fortschritte beim nächsten Llama-KI-Modell
- Monetarisierungspotenzial bei WhatsApp und Threads
- Mögliche Margensignale für das erste Quartal
Metaverse-Kürzungen sorgen für Erleichterung
Eine gute Nachricht kommt aus der Metaverse-Sparte: Meta bestätigte massive Budgetkürzungen in diesem Bereich. Reality Labs verzeichnete im dritten Quartal einen Verlust von 4,4 Milliarden Dollar. Das Unternehmen verlagert Mittel nun zu KI-Brillen und Wearables – Produkte mit klarerem kommerziellen Potenzial wie die Ray-Ban-KI-Brille.
Der Jahresbericht im Januar wird zeigen, ob Meta zu seiner "Effizienz-Strategie" aus 2023 zurückkehrt. Mit einer Milliarde monatlich aktiver Nutzer bei Meta AI verfügt der Konzern über enorme Reichweite – die entscheidende Frage bleibt, wie sich diese in Umsätze übersetzen lässt.
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