Meta sorgt zum Jahreswechsel für Diskussionen an der Wall Street. Während der Konzern operativ stark liefert, lasten hohe Investitionen und Skepsis rund um die KI-Strategie auf der Stimmung. Im Zentrum steht die Frage, ob sich die aktuelle Schwächephase als Chance oder als Warnsignal entpuppt.

Analysten uneins, Stimmung angeschlagen

Baird-Analyst Colin Sebastian bezeichnet Meta aktuell als „battleground stock“ – also als Wert, an dem sich optimistische und skeptische Anleger reiben. Er bestätigt zwar sein Outperform-Rating, senkt aber das Kursziel leicht von 820 auf 815 Dollar. Auch andere Häuser haben ihre Zielmarken zuletzt zurückgenommen: Morgan Stanley von 820 auf 750 Dollar, Wedbush von 920 auf 880 Dollar und Cantor Fitzgerald von 830 auf 720 Dollar.

Damit bleibt der Konsens unter 50 Analysten mit „Moderate Buy“ grundsätzlich positiv. Das durchschnittliche Kursziel liegt laut den vorliegenden Angaben weiterhin in der Nähe von 821 Dollar. Gleichzeitig hat die Aktie den Nasdaq in den vergangenen sechs Monaten um mehr als 20 Prozentpunkte underperformt – das „verwundete Sentiment“, von dem Sebastian spricht, ist also klar messbar.

Bewertungstechnisch bewegt sich Meta mit einem Faktor von rund 10–11 auf das erwartete EV/EBITDA der nächsten zwölf Monate leicht unter den historischen Durchschnittswerten und unter Konkurrenten wie Alphabet, Reddit und Snap. Aus Analystensicht ist der Titel damit nicht mehr teuer, aber von höheren Erwartungen befreit.

Die Argumente der Bullen: KI und Plattform-Potenzial

Auf der positiven Seite verweisen Baird und andere Optimisten auf eine Reihe konkreter Katalysatoren rund um KI und Monetarisierung. Dazu zählen insbesondere:

  • die Prognose für das erste Quartal 2026 und der Ausblick auf die Margen als mögliches „Klärungsereignis“
  • der nächste Llama-KI-Release aus den Meta Superintelligence Labs
  • Funktions-Updates von „Meta AI“ über verschiedene Plattformen hinweg
  • eine anziehende Monetarisierung bei WhatsApp und Threads
  • Verbesserungen bei Ranking-, Relevanz- und Engagement-Kennzahlen
  • eine breitere Nutzung der Adv+ Automatisierungstools im Werbegeschäft
  • zusätzlicher Optionswert durch Wearables und eigene Chip-Entwicklung

Aus dieser Sicht könnte ein Teil der Skepsis weichen, sobald Meta in den kommenden Quartalen sichtbare Fortschritte bei KI-Produkten und deren Umsatzbeitrag zeigt.

Die Argumente der Bären: Investitionslast und Unsicherheit

Die skeptische Seite konzentriert sich vor allem auf die massiven Infrastruktur-Ausgaben. Kritiker sehen Meta beim KI-Rennen im Hintertreffen und bemängeln die geringe Visibilität, wie sich die Story tatsächlich entwickeln wird. Im Fokus stehen vor allem:

  • ein schwer einschätzbarer Return on Investment der enormen Infrastrukturprojekte
  • anspruchsvollere Umsatz- und KPI-Vergleiche im Jahresverlauf
  • eine bislang langsamere Monetarisierung neuer „Surfaces“ wie jüngerer Apps und Features
  • die mögliche Rückkehr von TikTok als stärkerer Wettbewerber in den USA

Besonders ins Gewicht fällt die Investitionsplanung: Für 2025 hat Meta im Zuge der Q3-Zahlen die Untergrenze der Capex-Guidance auf 70 Milliarden Dollar angehoben – nach 37,2 Milliarden Dollar im Jahr 2024. Diese Verdopplung verschärft die Diskussion, ob der Konzern hier langfristig Wert schafft oder kurzfristig Rendite drückt.

Starke Zahlen, aber Kapitalbedarf steigt

Fundamental hat Meta im dritten Quartal 2025 klar überzeugt. Der Konzernumsatz kletterte auf 51,24 Milliarden Dollar, ein Plus von 26 Prozent im Jahresvergleich. Der Gewinn je Aktie lag mit 7,25 Dollar ebenfalls über den Erwartungen von 6,74 Dollar.

Im Werbegeschäft stiegen die ausgelieferten Anzeigenvolumina um 14 Prozent, der durchschnittliche Preis pro Anzeige legte um 10 Prozent zu. Zudem sitzt Meta mit 44,45 Milliarden Dollar in Cash, Äquivalenten und kurzfristigen Wertpapieren auf einer soliden Liquiditätsbasis.

CEO Mark Zuckerberg hob die Meta Superintelligence Labs als „stark gestartet“ hervor und betonte die führende Rolle bei KI-Brillen. Gleichzeitig zeigt die stark erhöhte Capex-Guidance, wie viel Kapital in diese Zukunftsprojekte fließt.

Insiderverkäufe und Dividende

Etwas Gegenwind für die Stimmung kommt von der Insiderseite. Laut jüngsten SEC-Meldungen hat Chief Legal Officer Jennifer Newstead 519 Aktien zu rund 664,16 Dollar je Stück verkauft. In den vergangenen 90 Tagen summierten sich Insiderverkäufe auf rund 25,7 Millionen Dollar. Manche Marktbeobachter sehen in kumulierten Verkäufen dieser Größenordnung ein vorsichtiges Signal, auch wenn solche Transaktionen vielfältige Gründe haben können.

Positiv für einkommensorientierte Anleger: Meta hat am 23. Dezember 2025 seine vierteljährliche Bardividende von 0,525 Dollar je Aktie ausgeschüttet (Stichtag 15. Dezember). Das Dividendenprogramm wurde erst in diesem Jahr gestartet und ist Teil erweiterter Kapitalrückführungsmaßnahmen.

Technisches Bild und Kursverlauf

Charttechnisch ergibt sich ein gemischtes Bild. Kurzfristige und langfristige gleitende Durchschnitte senden unterschiedliche Signale: Während der längerfristige Durchschnitt ein Kaufsignal andeutet, liegt vom kurzfristigen Durchschnitt her eher ein Verkaufssignal vor. Technische Analysten verweisen zudem auf höhere Umsätze an schwächeren Tagen, was sie als Warnhinweis werten.

Ausgehend vom gestrigen Schlusskurs von 564,50 Euro liegt die Aktie rund 20 Prozent unter ihrem 52‑Wochen-Hoch vom Februar, aber zugleich knapp 29 Prozent über dem Jahrestief im April – die Spanne zeigt, wie schwankungsanfällig der Titel zuletzt war.

Fazit: Chance mit klaren Bedingungen

Baird kommt zu dem Schluss, dass sich der Blick der Anleger im Laufe des Jahres 2026 stärker auf „marktvergrößernde Chancen“ richten dürfte, sofern Meta bei KI und den Llama-Modellen sichtbare Erfolge vorweist. Unter dieser Bedingung könnte die aktuell verhaltene Bewertung zum Vorteil werden, während hohe Investitionen und Unsicherheit über den KI-Ertrag das zentrale Risiko bleiben.

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