Meta sortiert sein Zukunftsportfolio neu. Statt weiter Milliarden in das verlustreiche Metaverse zu stecken, wird der Geldhahn deutlich zugedreht – und die freiwerdenden Mittel in Künstliche Intelligenz umgeleitet. Für Analysten ist das ein klares Signal für mehr Disziplin bei Kosten und Kapitalallokation.

Metaverse wird zurechtgestutzt

Über das Wochenende sind Berichte zu einer deutlichen Kürzung des Budgets für die Sparte „Reality Labs“ bekannt geworden, die für Metaverse-Projekte wie „Horizon Worlds“ und zugehörige Hardware zuständig ist. Demnach soll das Budget für das Geschäftsjahr 2026 um bis zu 30 % sinken.

Damit vollzieht CEO Mark Zuckerberg einen spürbaren Kurswechsel. Reality Labs hat sich seit 2021 zu einem massiven Verlustbringer entwickelt: Mehr als 70 Milliarden US‑Dollar sind in dieser Zeit aufgelaufen, allein 2025 lag das Minus bei 13,2 Milliarden US‑Dollar bei gerade einmal 1,3 Milliarden US‑Dollar Umsatz. Die geplanten Einschnitte dürften sowohl Software- als auch Hardwareprojekte betreffen und voraussichtlich ab Januar 2026 mit Stellenstreichungen einhergehen.

Im Zentrum steht damit nicht mehr das teure Metaverse-Experiment, sondern die Frage, wie Meta seine KI-Initiativen schneller in profitables Wachstum übersetzen kann.

Kapitalumschichtung in KI

Parallel zu den Kürzungen im Metaverse-Bereich verlagert Meta seine Ressourcen klar in Richtung KI. Laut Medienberichten wurde das AI-Wearable-Startup Limitless übernommen, die Transaktion wurde am 14. Dezember gemeldet. Ziel ist es, KI-Funktionen stärker in Endgeräte und Alltagsanwendungen zu bringen.

Intern arbeitet Meta an einem eigenen KI-Modell mit dem Codenamen „Avocado“ und baut sogenannte „Superintelligence Labs“ auf, um direkt mit Schwergewichten wie OpenAI und Google konkurrieren zu können. Die Budgetverschiebung aus Reality Labs gibt diesen Projekten zusätzlichen finanziellen Spielraum.

Die Bedeutung der KI-Aktivitäten zeigt sich bereits in den Zahlen:
- KI-gestützte Werbetools erzeugen inzwischen rund 60 Milliarden US‑Dollar jährliche Werbeerlöse.
- Die täglich aktiven Nutzer (DAUs) erreichten im dritten Quartal 2025 3,54 Milliarden, ein Plus von 8 % im Jahresvergleich.

Damit hat Meta eine enorme Basis, um neue KI-Funktionen schnell zu skalieren und zu monetarisieren.

Analysten bleiben optimistisch

An der Wall Street stößt der Strategiewechsel auf Zustimmung. Piper Sandler bestätigte am 14. Dezember das Rating „Overweight“ und bezeichnete Meta als „Top Large-Cap Pick“. Das Kursziel liegt bei 840 US‑Dollar und stützt sich auf Rückenwind im Werbegeschäft sowie auf nach Analystenmeinung immer noch attraktive Bewertungskennzahlen.

In einem Szenario, das von 24/7 Wall St. skizziert wird, könnten konsequente Kostendisziplin im Metaverse-Bereich und eine erfolgreiche Monetarisierung der KI-Plattform den Kurs bis 2026 sogar in eine Spanne von 900 bis 1.000 US‑Dollar treiben. Grundlage dieser Annahmen sind vor allem:

  • ein weiter wachsendes Anzeigengeschäft durch KI-Optimierung,
  • der Hebel aus sinkenden Verlusten bei Reality Labs,
  • und zusätzliche Erlöspotenziale aus neuen KI-Produkten.

Charttechnisch bleibt das Bild übergeordnet konstruktiv: In Euro gerechnet liegt die Aktie mit rund 22 % Abstand unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, aber deutlich über dem Tief und knapp unter dem 50‑Tage-Durchschnitt – ein Hinweis auf eine laufende Konsolidierung nach einer vorherigen Rally.

Dividende und Personalie in Kernmärkten

Am heutigen Montag wird die Meta-Aktie ex Dividende gehandelt. Das Unternehmen hatte eine Quartalsdividende von 0,525 US‑Dollar je Aktie beschlossen (2,10 US‑Dollar auf Jahresbasis), Auszahlungstermin ist der 23. Dezember. Wie üblich dürfte der Dividendenabschlag zu einem leichten rechnerischen Rückgang des Kurses zu Handelsbeginn führen.

Operativ stärkt Meta zudem seine Position in wichtigen Wachstumsmärkten. Zum Jahresanfang 2026 übernimmt Aman Jain, mit Stationen bei Amazon und Google, die Rolle des Head of Public Policy für Indien. Hintergrund ist die komplexe Regulierung in Metas nach Nutzerzahl größtem Markt, in dem politische und regulatorische Entscheidungen direkten Einfluss auf Wachstum und Produktangebot haben.

Ausblick: Q4-Zahlen als Härtetest

Für die nächsten Wochen rückt die Umsetzung des Strategiewechsels in den Vordergrund. Die drastische Reduktion der Metaverse-Ausgaben bremst den Mittelabfluss, zugleich steigt der Druck, mit den KI-Investitionen messbare Erträge zu liefern – etwa über effizientere Werbung, neue Produkte oder zusätzliche Dienste für die Milliarden Nutzern auf den Meta-Plattformen.

Der nächste klare Fixpunkt ist der Quartalsbericht für Q4, der für den 28. Januar 2026 erwartet wird. Dann wird sich zeigen, ob der Mix aus Kostendisziplin, wachstumsstarkem Anzeigengeschäft und beschleunigter KI-Offensive die aktuellen Erwartungen von rund 8,17 US‑Dollar Gewinn je Aktie untermauern oder sogar übertreffen kann.

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