Meta Aktie: Bericht belastet
Meta steht erneut wegen seiner Werbepraktiken in der Kritik. Ein umfangreicher Reuters-Bericht wirft dem Konzern vor, betrugsnahe Anzeigen aus China aus Profitgründen zu lange toleriert zu haben. Das rückt nicht nur Metas Umgang mit Nutzersicherheit in den Fokus, sondern auch die Abhängigkeit von einem zentralen Erlösstrom. Die Börse reagiert spürbar – und das aus mehreren Gründen zugleich.
Vorwürfe aus dem Reuters-Bericht
Auslöser des aktuellen Verkaufsdrucks ist ein Special Report von Reuters vom Montag. Die Recherche stützt sich auf interne Dokumente und zeichnet ein klares Bild: Meta habe hohe Einnahmen aus China abgesichert, obwohl intern erhebliche Risiken durch Betrugsanzeigen bekannt gewesen seien.
Kernpunkte des Berichts:
- Chinesische Werbekunden sollen Meta 2024 mehr als 18 Milliarden US‑Dollar eingebracht haben – über 10 % des weltweiten Umsatzes.
- Interne Schätzungen beziffern rund 19 % dieser Erlöse, also mehr als 3 Milliarden US‑Dollar, auf Anzeigen mit Bezug zu Betrug, illegalem Glücksspiel und anderen verbotenen Produkten.
- Ein spezialisiertes Anti‑Betrugs‑Team für China habe den Anteil problematischer Anzeigen Anfang 2024 zwar deutlich reduziert, der harte Kurs sei jedoch nach einem „Follow‑up“ von CEO Mark Zuckerberg und einer internen „Integrity Strategy pivot“ gestoppt worden.
- Das China‑Team sei anschließend aufgelöst worden, Sperren für neue chinesische Agenturen seien aufgehoben worden – trotz interner Warnungen vor steigenden Schäden für Nutzer weltweit.
- In internen Mitteilungen sei demnach festgehalten worden, der Umsatzverlust durch die harte Betrugsbekämpfung sei „zu hoch“, weshalb man auf weichere Maßnahmen umgeschwenkt sei.
An der Börse überwiegen seitdem die Sorgen vor regulatorischen Konsequenzen und Reputationsschäden. Der Titel steht weiter unter Druck: Gestern schloss die Aktie bei 551 Euro und liegt damit rund 22 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, wenn auch noch deutlich über dem im April markierten Tief.
Dividende als zweiter Belastungsfaktor
Neben den inhaltlich brisanten Vorwürfen wirkt auch ein technischer Faktor auf den Kurs: Meta wird seit Montag ex Dividende gehandelt. Die Gesellschaft hat ihre Quartalsausschüttung auf 0,525 US‑Dollar je Aktie erhöht.
Aktionäre, die zum Handelsschluss am Montag im Register standen, erhalten die Zahlung später im Monat. Der rechnerische Dividendenabschlag erklärt allerdings nur einen sehr kleinen Teil der aktuellen Kursbewegung – der weitaus größere Anteil geht klar auf die Verkaufswelle nach Veröffentlichung des Reuters‑Berichts zurück.
Abhängigkeit von China als Risiko
Der Fall zeigt, wie wichtig China inzwischen für Metas Werbegeschäft geworden ist – und wie komplex diese Beziehung ist. Zwar sind Plattformen wie Facebook und Instagram in China selbst gesperrt, doch chinesische Unternehmen nutzen Meta intensiv, um Kunden in anderen Weltregionen zu erreichen.
Dass laut den internen Zahlen fast 3 Milliarden US‑Dollar Umsatz mit Anzeigen verknüpft sein könnten, die als „Scam“-Werbung eingestuft wurden, verschärft die politische Dimension. In den USA haben Senatoren wie Josh Hawley und Richard Blumenthal bereits früher Untersuchungen von Metas Werbepraktiken gefordert. Der nun veröffentlichte Bericht liefert konkrete Volumina, die künftige Initiativen von Regulierern und Politikern zusätzlich befeuern könnten.
Gleichzeitig unterstreichen die 18 Milliarden US‑Dollar aus China, wie stark dieser Markt zu Metas Wachstum beiträgt – nach Größenordnung vergleichbar mit ganzen Regionen. Für das Management entsteht damit ein spürbares Spannungsfeld zwischen Wachstum, Compliance‑Kosten und dem Schutz der Nutzer.
Ausblick: Fokus auf Regulierung und Zahlen
In den kommenden Wochen dürfte sich der Blick vor allem auf mögliche Reaktionen der US‑Behörden richten. Sollten die Reuters-Funde eine formelle Prüfung durch FTC oder SEC nach sich ziehen, könnte das Thema „Scam‑Ads aus China“ zu einem dauerhaften Belastungsfaktor für die Aktie werden.
Charttechnisch tastet sich der Kurs aktuell an Unterstützungszonen heran, während der Markt sowohl den Dividendenabschlag als auch den Reputationsschaden verarbeitet. Entscheidend werden zwei nächste Schritte: Zum einen, ob Meta sich öffentlich detailliert zu den Vorwürfen äußert – insbesondere zur angeblichen Auflösung des China‑Anti‑Fraud‑Teams. Zum anderen, wie das Management bei den anstehenden Zahlen zum vierten Quartal die Nachhaltigkeit der chinesischen Werbeerlöse adressiert, denn genau dieser Umsatzblock steht nun im Zentrum der Investorenfragen.
Meta-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Meta-Analyse vom 16. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Meta-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Meta-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 16. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Meta: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








