Der Stuttgarter Autoriese Mercedes-Benz überrascht mit einem ungewöhnlichen Schritt: Statt nur Autos zu bauen, will der Konzern künftig auch Strom produzieren. Die Genehmigung für einen gigantischen Windpark sorgte bereits für erste positive Kursreaktionen. Doch kann diese energiewirtschaftliche Offensive tatsächlich die operativen Sorgen des Unternehmens lindern?

Energie-Offensive: 140 Megawatt gegen hohe Stromkosten

Mercedes-Benz startet den Bau eines der leistungsstärksten Onshore-Windparks Deutschlands. Auf dem firmeneigenen Testgelände in Papenburg entstehen 20 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 140 Megawatt. Das ambitionierte Ziel: Ab 2027 soll der Park ein Fünftel des gesamten deutschen Strombedarfs des Konzerns decken.

Die strategische Botschaft ist klar. Jörg Burzer, Vorstandsmitglied bei Mercedes-Benz, spricht von einem "wichtigen Baustein unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie – aus ökologischer und auch aus wirtschaftlicher Perspektive". Hinter der grünen Rhetorik steckt knallhartes Kalkül: Der Konzern will sich von volatilen Energiepreisen befreien und seine Kostenstruktur stabilisieren.

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Druck auf der Kostenseite wächst

Die Windkraft-Initiative kommt nicht von ungefähr. Mercedes kämpft mit erheblichem Gegenwind in der operativen Geschäftsentwicklung:

  • Umsatzeinbruch: Im zweiten Quartal 2025 schrumpften die Erlöse um fast 10 Prozent auf 33,15 Milliarden Euro
  • Gewinnschock: Der Gewinn je Aktie stürzte von 2,95 Euro im Vorjahr auf magere 0,95 Euro ab
  • Energiekosten-Falle: Die energieintensive Automobilproduktion leidet unter hohen und schwankenden Strompreisen

Vor diesem Hintergrund erscheint die Investition in eigene Energieerzeugung als cleverer Schachzug. Mercedes will bis 2030 die CO2-Emissionen in der Produktion um 80 Prozent senken und bis 2039 komplett auf erneuerbare Energien umstellen.

Erste Kursreaktion: Anleger zeigen sich optimistisch

Der Markt honorierte die Windpark-Pläne bereits. Die Aktie legte nach der Ankündigung um über ein Prozent zu und stabilisierte sich trotz des schwierigen Umfelds.

Allerdings bleibt der Titel deutlich unter Druck: Mit einem RSI von nur 22,8 zeigt die technische Analyse eine stark überverkaufte Situation. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro beträgt fast 17 Prozent.

Entscheidende Weichenstellung steht bevor

Die wahre Bewährungsprobe kommt am 29. Oktober mit den Quartalszahlen für das dritte Quartal. Dann wird sich zeigen, ob Mercedes die operative Wende geschafft hat oder weiter im Gegenwind steht.

Die Windkraft-Strategie ist langfristig angelegt – kurzfristig bleibt das Unternehmen auf eine Stabilisierung des Kerngeschäfts angewiesen. Kann der Konzern beweisen, dass hinter der grünen Offensive auch schwarze Zahlen stehen?

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