Ist die Ära "Marge vor Menge" gescheitert? CEO Ola Källenius setzte alles auf das Luxussegment, doch die Realität straft den Stuttgarter Autobauer derzeit brutal ab. Während die Absatzzahlen bröckeln und eine drastische Dividendenkürzung droht, fragen sich Anleger zu Recht: Muss Mercedes jetzt die komplette Strategie über den Haufen werfen oder steuert der Konzern sehenden Auges in die Sackgasse?

Strategiewechsel durch die Hintertür?

Das bestimmende Thema am Markt ist brisant: Eine heimliche Abkehr von der reinen Luxus-Doktrin. Jahrelang galt der Fokus fast ausschließlich dem Top-End-Segment, doch der erhoffte Margenschub blieb aus. Stattdessen wurden Volumenmodelle vernachlässigt, was sich nun rächt. Analysten werten die jüngsten Signale eindeutig als Notbremse: Um die Werke auszulasten und Marktanteile zurückzugewinnen, könnte es bald wieder pragmatisch heißen: "Mercedes für alle". Ein "Weiter so" scheint angesichts der aktuellen Marktrealität kaum haltbar.

Alarmstufe Rot in der Bilanz

Die Skepsis der Investoren ist nicht unbegründet, sondern fußt auf harten Fakten. Der Bericht zum dritten Quartal offenbart, wie sehr der Konzern im "perfekten Sturm" aus China-Schwäche, hohen Kosten und Preiskampf steht. Die Bücher zeigen ein düsteres Bild:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Mercedes-Benz?

  • Umsatzeinbruch: Die Erlöse schrumpften um 6,9 Prozent auf 32,15 Milliarden Euro.
  • Gewinnschwund: Das Ergebnis je Aktie stürzte von 1,81 Euro im Vorjahr auf nur noch 1,22 Euro ab.
  • Margendruck: Die bereinigte Umsatzrendite verfehlt die eigenen Ambitionen deutlich.

Dividenden-Schock für Anleger

Besonders bitter wird es für Einkommensinvestoren. Wer das Papier wegen der traditionell üppigen Ausschüttungen im Depot hat, muss sich auf magere Zeiten einstellen. Die schwache Gewinnentwicklung lässt eine stabile Dividende utopisch erscheinen.

Nach 4,30 Euro im Vorjahr kalkulieren Experten für die kommende Hauptversammlung nur noch mit einem Vorschlag im Bereich von 2,56 Euro. Eine Kürzung um rund 40 Prozent würde die Dividendenrendite massiv drücken. Damit schwindet auch der finanzielle Spielraum für Aktienrückkäufe – Liquiditätssicherung geht jetzt vor Luxusrendite.

Charttechnik: Trügerische Ruhe?

Zwar nutzte das Papier den Wochenausklang am Freitag für eine Erholung von 2,47 Prozent auf 57,28 Euro, doch das täuscht nicht über das fragile Gesamtbild hinweg. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro bleibt signifikant.

Die technische Lage ist angespannt: Solange der strategische Schlingerkurs anhält und das China-Geschäft nicht dreht, bleibt jede Erholung wackelig. Anleger nutzen derzeit jede Aufwärtsbewegung eher, um Positionen glattzustellen, als um neues Vertrauen zu schenken. Der Beweis, dass Mercedes die Balance zwischen Premium-Anspruch und notwendigem Absatzvolumen wiederfindet, steht noch aus.

Mercedes-Benz-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mercedes-Benz-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:

Die neusten Mercedes-Benz-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mercedes-Benz-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Mercedes-Benz: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...