Der Stuttgarter Autobauer wagt den entscheidenden Schritt: Statt weiter nur auf etablierte Zulieferer zu setzen, investiert Mercedes-Benz nun direkt in Start-ups für Halbleiter und autonomes Fahren. Besonders brisant: Der Fokus liegt auf dem hart umkämpften chinesischen Markt, wo die Konkurrenz bereits deutlich vorprescht. Kann diese Strategie den dringend benötigten Technologie-Vorsprung bringen?

Chip-Revolution aus Kalifornien

Der erste Baustein der Offensive kommt aus dem Silicon Valley. Mercedes kooperiert mit Athos Silicon, einem Start-up aus Santa Clara, das von ehemaligen Mercedes-Ingenieuren gegründet wurde. Das Besondere: Der Konzern bringt nicht nur Kapital, sondern auch geistiges Eigentum ein und sichert sich direkten Einfluss auf die Entwicklung von Chiplet-Technologien für Hochleistungsrechner.

Diese Strategie markiert einen klaren Kurswechsel. Anstatt sich weiter auf externe Halbleiter-Spezialisten zu verlassen, will Mercedes die Kontrolle über kritische Zukunftstechnologien selbst in die Hand nehmen. Die Zielrichtung ist klar: Systeme für autonomes Fahren, die über Erfolg oder Misserfolg in der nächsten Dekade entscheiden werden.

China-Offensive: Alles auf eine Karte

Noch wichtiger erscheint die zweite Säule der Strategie. Mercedes geht gleich zwei Partnerschaften im weltweit größten Automobilmarkt ein:

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  • Qianli Technology: Beteiligung am chinesischen Spezialisten für autonomes Fahren
  • Momenta: Gemeinsame Entwicklung fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme (ADAS)

Das erste Testfeld für diese Kooperationen wird der neue CLA sein, dessen Markteinführung für das vierte Quartal 2025 geplant ist. Doch hier zeigt sich auch das Risiko: Während Mercedes noch entwickelt, sind chinesische Konkurrenten wie BYD oder XPeng bereits mit hochentwickelten Systemen am Markt etabliert.

Umbau unter Zeitdruck

Die Technologie-Partnerschaften folgen nicht zufällig auf den kürzlich angekündigten Vorstandsumbau vom 24. September. Ab 1. Dezember wird auch die Position des Technologievorstands neu besetzt – ein klares Signal für den forcierten Wandel zum software-getriebenen Unternehmen.

Die Herausforderung ist gewaltig: Mercedes muss technologische Abhängigkeiten reduzieren und gleichzeitig Innovationen beschleunigen, während die Konkurrenz nicht stillsteht. Besonders in China gilt der Markt nicht nur als absatzentscheidend, sondern auch als Treiber für digitale Fahrzeugtechnologien.

Die Anleger zeigten sich zunächst verhalten – die Aktie legte nach den Ankündigungen nur moderat zu. Mit 53,70 Euro liegt sie noch deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro. Am 29. Oktober stehen die Q3-Zahlen an – dann wird sich zeigen, ob die Technologie-Offensive bereits erste messbare Erfolge zeitigt.

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