Der australische Seltene-Erden-Spezialist Lynas Rare Earths erlebte am Freitag einen dramatischen Kurseinbruch. Die Aktie stürzte um fast 10 Prozent ab – der heftigste Tagesrückgang seit 2021. Grund für die Panikverkäufe: Peking signalisiert Gesprächsbereitschaft bei Exportkontrollen.

Mit einem Schlusskurs zwischen 18,47 und 18,58 Dollar vernichtete die Aktie einen beträchtlichen Teil ihrer beeindruckenden Jahresgewinne. Das hohe Handelsvolumen zeigte: Die Anleger flüchteten geschlossen aus dem Titel.

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China macht Hoffnungen zunichte

Der Auslöser für den Ausverkauf kam aus Peking. Chinas Handelsministerium warf den USA vor, "Panik" wegen der Exportkontrollen zu schüren – und zeigte sich gleichzeitig offen für Handelsgespräche. Die Märkte interpretierten dies als Zeichen einer möglichen Entspannung der Handelsstreitigkeiten.

Für Lynas ist das ein Schock. Denn die Aktie hatte von genau diesen Spannungen profitiert:

• Jahresgewinn von über 300 Prozent
• 14-Jahres-Hoch in den Vorwochen
• China kontrolliert 85-90% der globalen Seltene-Erden-Verarbeitung
• Drohungen mit Exportstopps trieben die Preise

Analysten verlieren den Glauben

Canaccord Genuity verschärfte die negative Stimmung mit einer Abstufung von "Strong Buy" auf "Hold". Die Investmentbank sieht offenbar die goldenen Zeiten für überzogene Bewertungen als beendet an.

Dabei hatte Lynas erst Anfang Oktober mit einer strategischen Partnerschaft für Furore gesorgt. Die Vereinbarung mit Noveon Magnetics soll eine komplett nachverfolgbare Lieferkette von der Mine bis zum Magneten in den USA schaffen – völlig unabhängig von China.

Was kommt als nächstes?

Investoren starren nun gespannt auf die US-China-Handelsbeziehungen. Jede Bewegung in Richtung Entspannung könnte die Seltene-Erden-Preise weiter unter Druck setzen. Der nächste Lackmustest kommt am 2. Dezember mit den Quartalszahlen von Lynas.

Der Freitags-Crash zeigt brutal auf: Geopolitische Risiken können auch die heißesten Aktien-Trends im Handumdrehen beenden. Lynas steht exemplarisch für die extreme Volatilität im Seltene-Erden-Sektor – ein Spielball der Großmächte.

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