Lynas gilt als die zentrale westliche Hoffnung im Markt für Seltene Erden und verzeichnete in diesem Jahr bereits eine beeindruckende Kursrallye. Doch nun gerät Sand ins Getriebe: Anhaltende Probleme mit der Stromversorgung in Australien zwingen den Konzern zu einer deutlichen Senkung der Produktionsprognose. Während die langfristige strategische Bedeutung des Unternehmens unbestritten bleibt, drückt die operative Unsicherheit kurzfristig auf die Stimmung.

Operative Hürden in Kalgoorlie

Der jüngste Rücksetzer der Aktie – aktuell notiert das Papier gut 38 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch – ist direkt auf die instabile Stromversorgung in Westaustralien zurückzuführen. Das Unternehmen musste seine Produktionsprognose für das Dezember-Quartal um rund ein Drittel kappen.

Verantwortlich dafür sind wiederholte Stromausfälle in der Verarbeitungsanlage in Kalgoorlie. Diese Störungen haben die Produktion von gemischtem Seltenerdkarbonat (MREC) erheblich eingeschränkt. Da dieses Material als unverzichtbarer Rohstoff für die Trennungsanlage in Malaysia dient, treffen die Ausfälle die gesamte Lieferkette des Konzerns empfindlich. Das Management prüft nun Notlösungen, darunter Backup-Generatoren und langfristig den Bau eines hybriden Kraftwerks für erneuerbare Energien.

Wachstum trifft auf Gewinndruck

Trotz der operativen Schwierigkeiten zeigt der Blick in die Bücher ein zweigeteiltes Bild. Der Umsatz im September-Quartal sprang im Jahresvergleich um 66 Prozent auf rund 200,2 Millionen AUD an, verfehlte damit jedoch knapp die Markterwartungen. Auch die geförderte Menge an Seltenerdoxiden legte deutlich zu.

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Die Profitabilität leidet jedoch unter den hohen Investitionen und gestiegenen Kosten. Für das Gesamtjahr 2025 brach der Nettogewinn um rund 90 Prozent auf lediglich 8 Millionen AUD ein. Diese Diskrepanz zwischen steigenden Umsätzen und stark unter Druck stehenden Margen verunsichert Marktteilnehmer und erklärt die hohe Volatilität der Aktie, die trotz der jüngsten Korrektur seit Jahresanfang immer noch über 100 Prozent im Plus liegt.

Strategische Positionierung und Ausblick

Abseits der tagesaktuellen Probleme treibt Lynas seine strategische Expansion voran. Als einziger bedeutender Seltenerd-Produzent außerhalb Chinas bleibt das Unternehmen für westliche Regierungen ein Schlüsselpartner. Im Oktober wurde eine Absichtserklärung mit Noveon Magnetics unterzeichnet, um eine Lieferkette für Seltenerdmagneten in den USA aufzubauen – ein wichtiger Schritt für die amerikanische Rüstungs- und Autoindustrie.

Für die weitere Kursentwicklung ist entscheidend, wie schnell die Stromversorgung in Kalgoorlie stabilisiert werden kann. Das Management ist zuversichtlich, die verlorene Produktion im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres aufholen zu können. Zudem könnten staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Australien und den USA dem Unternehmen Rückenwind verleihen, sofern die regulatorischen Hürden in Malaysia und Texas überwunden werden.

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