Ein Luxuskonzern im freien Fall: LVMH kämpft gleichzeitig gegen einen Justizskandal bei Loro Piana, interne Vorwürfe einer "toxischen" Arbeitskultur und schwächelnde China-Daten. Die Probleme häufen sich derart dramatisch, dass sich die Aktie bereits dem Jahrestief nähert. Kann sich der französische Luxusgigant aus dieser Abwärtsspirale befreien?

Loro Piana unter gerichtlicher Verwaltung

Der schwerste Schlag traf LVMH bei der Edelmarke Loro Piana. Ein italienisches Gericht stellte die Tochtergesellschaft unter gerichtliche Verwaltung - eine drastische Maßnahme, die zeigt, wie gravierend die aufgedeckten Missstände sind. Die Ermittlungen brachten prekäre Arbeitsbedingungen bei Zulieferern ans Licht, wo Arbeiter ohne reguläre Verträge unter gefährlichen Bedingungen schuften mussten.

Für LVMH bedeutet dies den vorläufigen Verlust der operativen Kontrolle über wesentliche Produktionsprozesse. Die gerichtliche Aufsicht soll die Lieferkette transparent und rechtskonform neu gestalten - ein Prozess, der erhebliche Störungen und Kosten verursachen dürfte.

Moët Hennessy: "Toxische" Arbeitskultur angeprangert

Als wäre der Justizskandal nicht genug, erschüttern parallel schwere Vorwürfe die Getränkesparte Moët Hennessy. Berichte sprechen von einer "toxischen" Arbeitsplatzkultur und einer "Boys' Club-Mentalität". Diese Anschuldigungen kamen nach der Entlassung einer Whistleblowerin auf und werfen ein düsteres Licht auf die Unternehmensführung.

Zentrale Problemfelder im Überblick:

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  • Gerichtliche Verwaltung: Loro Piana nach Vorwürfen der Arbeitsausbeutung unter Aufsicht
  • Interne Vorwürfe: Berichte über eine "toxische" Kultur bei der Sparte Moët Hennessy
  • Schwache Performance: Die Aktie nähert sich bedrohlich dem 52-Wochen-Tief
  • Konjunktursorgen: Gemischte Wirtschaftsdaten aus China dämpfen die Erwartungen

China-Schwäche belastet zusätzlich

Die operativen Probleme werden durch externe Faktoren verstärkt. Während Chinas Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal leicht über den Erwartungen lag, enttäuschten die Einzelhandelsumsätze. Das stellt die erhoffte Konsum-Erholung in dem für Luxusgüter entscheidenden Markt in Frage.

Gleichzeitig schwebt das Damoklesschwert eines eskalierenden Zollstreits über der europäischen Luxusbranche. Bei einem politischen Wechsel in den USA könnten sich die Handelsbedingungen dramatisch verschlechtern.

Verzweifelte Gegenstrategie zeigt Schwäche

LVMHs Versuch, mit positiven Nachrichten gegenzusteuern, wirkt angesichts der Schwere der Krise fast hilflos. Die Eröffnung einer neuen Kunstausstellung von Yayoi Kusama in Osaka mag die kulturelle Präsenz von Louis Vuitton in Japan stärken - doch solche PR-Aktionen können das erschütterte Vertrauen der Investoren kaum wiederherstellen.

Mit einem Kurs nahe dem 52-Wochen-Tief von 443,70 Euro zeigt sich das ganze Ausmaß der Vertrauenskrise. Die Aktie kämpft um jeden Euro und sucht verzweifelt nach einem Boden in diesem Sturm aus Justizskandal, internen Querelen und konjunkturellen Sorgen.

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