Die Eskalation schien unvermeidlich: 88 Prozent der Lufthansa-Piloten hatten bereits für Streiks gestimmt, die Fronten waren verhärtet. Doch dann kam die Wende. Der drohende Pilotenstreik ist vorerst abgeblasen – die Verhandlungen gehen weiter. Kann Deutschlands größte Airline den schwelenden Konflikt um die betriebliche Rente noch entschärfen, oder ist das nur die Ruhe vor dem Sturm?

Entspannung nach dramatischer Abstimmung

Die Zahlen sprachen eine deutliche Sprache: Mit überwältigender Mehrheit hatten sich die Cockpit-Crews für Kampfmaßnahmen ausgesprochen. Bei der Kernmarke stimmten 88 Prozent der Piloten für Streiks, bei Lufthansa Cargo sogar 96 Prozent. Über 90 Prozent der 4.800 wahlberechtigten Piloten beteiligten sich an der Abstimmung – ein klares Zeichen der Entschlossenheit.

Umso überraschender kam die Kehrtwende nach den konstruktiven Verhandlungen am Donnerstag. Beide Seiten signalisierten Gesprächsbereitschaft für die kommende Woche, obwohl Lufthansa noch kein neues Angebot vorgelegt hat. Ein Lufthansa-Sprecher betonte: "Wir sind weiterhin dazu verpflichtet, eine Lösung ohne Streiks zu finden."

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Rentenkrise trifft auf leere Kassen

Der Kernstreitpunkt bleibt brisant: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) fordert höhere Arbeitgeberbeiträge zu den betrieblichen Rentenplänen. Lufthansa kontert mit einem harten Argument: Die Kernmarke schreibt seit dem vergangenen Jahr rote Zahlen.

Als Druckmittel droht der Konzern bereits damit, weitere Arbeitsplätze zu den günstigeren Tochtergesellschaften Discover und City Airlines zu verlagern. Eine Strategie, die bei den Piloten für zusätzliche Verstimmung sorgt.

Gewinnmarge soll sich verdoppeln

Hinter dem Konflikt steht ein ehrgeiziger Umbau: Lufthansa will die Gewinnmarge bis 2028 auf 8 bis 10 Prozent steigern – mehr als doppelt so hoch wie die aktuellen 4,4 Prozent. Dafür plant der Konzern drastische Einschnitte:

  • 4.000 Verwaltungsarbeitsplätze sollen bis 2030 wegfallen
  • Kostenstrukturen werden radikal überprüft
  • Effizienzsteigerungen in allen Bereichen angestrebt

Die Herausforderungen sind gewaltig: Verzögerte Flugzeugauslieferungen, schwankende Buchungstrends und steigende Steuern setzen Europas größten Luftverkehrskonzern zusätzlich unter Druck. Ob die Entspannung bei den Pilotenverhandlungen von Dauer ist, wird sich bereits in der kommenden Woche zeigen.

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