Lufthansa Aktie: Absturz unvermeidbar?

Europas größte Airline-Gruppe kämpft an gleich zwei Fronten: Während Analysten die ehrgeizigen Zukunftspläne der Lufthansa als unrealistisch abtun, droht ausgerechnet jetzt ein Pilotenstreik. Die Aktie reagiert nervös und stürzt binnen weniger Tage um rund 7 Prozent ab. Wird die Doppelkrise zum Verhängnis für das ohnehin angeschlagene Unternehmen?
Kapitalmarkttag schockt Investoren
Eigentlich sollte der Capital Markets Day am 29. September Vertrauen schaffen. Lufthansa-Chef Jens Ritter kündigte den Abbau von 4.000 Verwaltungsjobs bis 2030 an und hob die Gewinnziele deutlich an. Die bereinigte EBIT-Marge soll ab 2028 zwischen 8 und 10 Prozent liegen, der Free Cashflow über 2,5 Milliarden Euro erreichen.
Doch statt Applaus gab es Kopfschütteln. Mehrere Investmenthäuser äußerten harsche Kritik an den "zu ambitionierten" Zielen. Das Ergebnis: Die Aktie krachte um über 4 Prozent von 7,76 auf 7,21 Euro. Ein deutliches Misstrauensvotum der Märkte.
Die wichtigsten Kritikpunkte der Analysten:
- Gewinnmargen von 8-10% erscheinen unrealistisch
- Strukturelle Probleme der Branche unterschätzt
- Umsetzung der Digitalisierungsmaßnahmen fraglich
- Lufthansa Classic mit 274 Millionen Euro Verlust im ersten Halbjahr
Piloten stimmen für den Kampf
Als wäre das Vertrauen der Investoren nicht schon erschüttert genug, eskaliert nun der Konflikt mit der eigenen Belegschaft. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit stimmte mit überwältigender Mehrheit für Streikmaßnahmen. Der Streitpunkt: höhere Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge.
Die Gewerkschaft fordert Zusatzkosten von 228 Millionen Euro jährlich – mehr als eine Verdopplung der bisherigen Pensionskosten. CEO Ritter bezeichnete die Forderungen als "unerschwinglich". Ein Dilemma: Gibt die Lufthansa nach, sind die gerade verkündeten Gewinnziele Makulatur. Bleibt sie hart, droht ein lähmender Streik.
Operative Probleme verschärfen die Lage
Während Management und Piloten um die Zukunft ringen, bröckelt bereits das Tagesgeschäft. Mehrere europäische Routen mussten gestrichen werden, darunter wichtige Verbindungen zwischen München-London und Frankfurt-Krakau. Geopolitische Spannungen sorgen für weitere Ausfälle – Flüge in den Nahen Osten bleiben bis Ende Oktober ausgesetzt.
Die Börse honoriert diese Entwicklung mit einem RSI von nur 32,5 – ein deutliches Überverkauft-Signal. Seit dem August-Hoch von 8,30 Euro hat die Aktie bereits über 11 Prozent verloren.
Kann die Lufthansa den Turnaround noch schaffen? Die Q3-Zahlen am 30. Oktober werden zeigen, ob die Effizienzmaßnahmen erste Früchte tragen. Bis dahin schwebt das Damoklesschwert eines Pilotenstreiks über dem angeschlagenen Konzern.
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