Die Lufthansa-Aktie kennt zum Jahresende kein Halten mehr und notiert in unmittelbarer Schlagdistanz zu ihrem 52-Wochen-Hoch. Doch während Anleger die erfolgreiche ITA-Integration und die operative Wende feiern, braut sich im Hintergrund ein Konflikt zusammen. Der Markt ignoriert derzeit demonstrativ eine Auseinandersetzung mit der Pilotengewerkschaft, die den Höhenflug im neuen Jahr abrupt beenden könnte.

Die Fakten im Überblick

  • Enorme Dynamik: Die Aktie legte allein in den letzten sieben Tagen um 15,49 % zu.
  • Jahresbilanz: Seit Jahresbeginn (YTD) verzeichnet das Papier ein Plus von 59,87 %.
  • Kursniveau: Mit einem Schlusskurs von 9,84 USD trennen den Titel nur noch rund 3,5 % vom Jahreshoch (10,20 USD).

Die aktuellen Kursgewinne werden maßgeblich durch sogenanntes "Window Dressing" getrieben. Fondsmanager nehmen den starken Performer kurz vor Jahresschluss in ihre Portfolios auf, um ihre Bilanzen optisch aufzubessern. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt inzwischen fast 33 Prozent, was die massive Beschleunigung des Aufwärtstrends unterstreicht.

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Anleger blenden Tarifkonflikt aus

Bemerkenswert ist die Gelassenheit der Marktteilnehmer gegenüber den Nachrichten der Arbeitnehmerseite. Die Vereinigung Cockpit (VC) hat am 19. Dezember ein Schiedsgerichtsverfahren gegen den Konzern eingeleitet. Kern des Streits ist die Mindestflottengröße von 325 Flugzeugen für die Kerngesellschaft. Die Gewerkschaft sieht diese Vereinbarung durch Auslagerungen an Tochter-Airlines gefährdet.

Dass die Aktie zehn Tage nach dieser Ankündigung weiter steigt, werten Experten als Zeichen enormer relativer Stärke. Der Markt wettet offensichtlich darauf, dass die operative Marge mittlerweile robust genug ist, um potenzielle Zugeständnisse zu absorbieren, oder rechnet fest mit einer gütlichen Einigung im ersten Quartal 2026.

ITA Airways liefert Ergebnisse

Ein wesentlicher Grund für das gestiegene Vertrauen ist die Entwicklung der italienischen Tochter ITA Airways. Ein Jahr nach dem offiziellen Closing der Übernahme im Januar 2025 haben sich Befürchtungen, die Airline könnte zur finanziellen Belastung werden, zerschlagen. Erste Synergien im Streckennetz, insbesondere über das Drehkreuz Rom Richtung Nordamerika und Afrika, greifen bereits und tragen stabilisierend zum Konzernergebnis bei.

Der Start in das Jahr 2026 dürfte dennoch volatil werden. Angesichts der schnellen Kursgewinne und eines Abstands von über 21 Prozent zum 50-Tage-Durchschnitt steigt die Wahrscheinlichkeit technischer Gewinnmitnahmen. Fundamental entscheidet sich die weitere Richtung am Schiedsspruch der VC: Fällt dieser zugunsten der Gewerkschaft aus, drohen operative Einschränkungen bei der Flottenplanung, die im aktuellen Kurs nicht eingepreist sind.

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