Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die Verhandlungen über die betriebliche Altersversorgung für gescheitert erklärt. Bereits beim Gewerkschaftsvorstand wurde die Urabstimmung beantragt. Betroffen sind rund 4.800 Beschäftigte der Airline.

Der Grund für die Eskalation liegt in einem Tarifabschluss von 2017. Damals hatte die Gewerkschaft zugestimmt, dass der Konzern nicht mehr die absolute Höhe der Renten garantiert, sondern nur noch die Arbeitgeberbeiträge. Das Zinsrisiko wurde auf die Beschäftigten übertragen. Zusätzlich stieg das Alter für die Übergangsversorgung um zwei Jahre auf 60 Jahre.

Die Gewerkschaft klagt, dass die Erträge hinter den damaligen Erwartungen zurückgeblieben sind. Das Unternehmen habe kein substanzielles Angebot unterbreitet, so die Darstellung der VC.

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Kampf um die Billig-Töchter

Im Hintergrund schwelt ein größerer Konflikt. Vorstandschef Carsten Spohr hat mit City Airlines und Discover neue Flugbetriebe gegründet, die zu günstigeren Tarifbedingungen operieren sollen als die Kernmarke Lufthansa Classic.

Dafür hat der Konzern teilweise Verträge mit der Gewerkschaft Verdi abgeschlossen - unter Umgehung der traditionellen Spartengewerkschaften VC und Ufo. Die Piloten- und Kabinen-Gewerkschaften wollen verhindern, dass immer mehr Flugzeuge und Arbeitsplätze zu den kostengünstigeren Töchtern wandern.

600 Millionen Euro Wandelanleihen geplant

Parallel kündigte die Airline neue Wandelanleihen im Volumen von 600 Millionen Euro an. Die unbesicherten Papiere mit Laufzeit bis September 2032 sollen ausschließlich institutionellen Investoren angeboten werden. Die Bezugsrechte der Aktionäre werden ausgeschlossen.

Mit dem Erlös will der Konzern bis 2025 fällige Wandelanleihen zurückkaufen und bestehende Verbindlichkeiten refinanzieren. Die Anleihen werden ohne periodische Zinszahlungen ausgegeben und 2032 zu einem aufgezinsten Betrag zwischen 100,9 und 104,5 Prozent des Nennwerts zurückgezahlt.

Kurs bricht ein

Die Streik-Drohung belastet die Aktie erheblich. Der Titel sackte um über drei Prozent auf 7,50 Euro ab und erreichte ein Vier-Wochen-Tief. Erstmals seit Mai rutschte der Kurs unter die wichtige 50-Tage-Linie.

Die Wandelanleihen-Emission hingegen hinterließ keine Kursspuren. Solche Refinanzierungsgeschäfte gelten als normale Geschäftstätigkeit.

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