Lufthansa Aktie: Jubiläum mit dunklen Schatten
Am 6. Januar jährt sich die Gründung der ersten "Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft" zum 100. Mal. Doch was nach reiner Nostalgie klingt, birgt eine komplizierte Vergangenheit: Die heutige Lufthansa AG hat juristisch nichts mit der NS-belasteten Vorgängerin zu tun – bezieht sich aber bewusst auf deren fliegerische Traditionen. Ein Spagat, den der Konzern zum Jubiläum erstmals offensiv angeht.
Wie geht Lufthansa mit der NS-Vergangenheit um?
Die erste Lufthansa war tief in den nationalsozialistischen Kriegsapparat eingebunden. Junkers Ju 52-Maschinen wurden zu Hilfsbombern umfunktioniert, tausende Zwangsarbeiter unter ausbeuterischen Bedingungen eingesetzt. Bis in die 1960er-Jahre saßen in der neu gegründeten Lufthansa AG Männer in Führungspositionen, die das Unternehmen bereits 1926 mitbegründet hatten – darunter Görings einstiger Inspekteur Luftschutz, Kurt Knipfer.
Erst jetzt lässt der Konzern diese dunkle Ära umfassend aufarbeiten. Im März 2026 erscheint ein Geschichtsband von Historikern, der die Rolle zwischen 1933 und 1945 kritisch beleuchtet. Auch im neuen Besucherzentrum wird eine Ausstellung die NS-Zeit thematisieren.
Neue Flotte, neue Hoffnung
Zum Jubiläum investiert Europas größter Luftverkehrskonzern massiv in die Zukunft. Fast im Wochentakt treffen neue Langstreckenflugzeuge mit der Allegris-Kabine ein. 187 Millionen neue Ausstattungsartikel – von Kissen bis Kulturtaschen – sollen das Flugerlebnis verbessern. Selbst Economy-Passagiere erhalten erstmals Amenity Kits.
Im April öffnet der "Hangar One" am Frankfurter Flughafen seine Türen. Dort werden historische Flugzeuge – eine Lockheed Super Star von 1958 und eine Junkers Ju 52 von 1936 – ausgestellt. Sechs Jets fliegen bereits mit Sonderlackierung durchs Jubiläumsjahr.
Kann CEO Spohr die Wende schaffen?
Seit 2014 führt Carsten Spohr den Konzern durch turbulente Zeiten: Germanwings-Absturz, Air-Berlin-Übernahme, Corona-Krise mit Staatshilfen. Nach der Pandemie hinkte Lufthansa bei der Profitabilität Rivalen wie IAG oder Air France-KLM hinterher. Jetzt läuft ein hartes Sanierungsprogramm: 4.000 Stellen fallen weg, die Strukturen werden zentralisiert.
Bis Ende 2028, wenn Spohrs dritte Amtszeit endet, soll der Konzern hochprofitabel sein. Die Rechnung: Neue, effiziente Jets mit der lukrativen Premium-Kabine treffen auf anhaltend hohe Ticketpreise durch Flugzeugknappheit bei Boeing und Airbus. Der Airline-Weltverband IATA prognostiziert für 2026 Rekordgewinne von 41 Milliarden Dollar.
Lohndumping als Zukunftsstrategie?
Um Kosten zu senken, setzt das Management auf eine umstrittene Taktik: Neu gegründete Gesellschaften wie Discover und City Airlines zahlen nach günstigeren Tarifverträgen. Flugzeuge und Crews wandern von der klassischen Lufthansa zu diesen Töchtern ab – firmieren aber weiter unter "Member of Lufthansa Group". Die Gewerkschaften kündigen Widerstand an, weitere Streiks drohen.
Welche Gefahren lauern?
Langfristig macht der Konzern vor allem der Wettbewerb aus der Türkei und den Golfstaaten zu schaffen. Täglich lenken staatlich subventionierte Airlines zehntausende Passagiere über ihre Drehkreuze. Lufthansas Stärke bleibt der Atlantik-Verkehr – ein Lissabon-Hub für Südamerika könnte helfen, sobald die portugiesische TAP übernommen ist.
Das größte Problem: die Klimafrage. Mit Boeing 747-8-Jumbos und veralteten Airbus A380 fliegt Lufthansa bis über 2030 hinaus mit durstigen Vierstrahlern. CEO Spohr zweifelt bereits öffentlich, ob die CO2-Neutralität bis 2050 überhaupt erreichbar ist. Eine ehrliche Einschätzung – aber keine beruhigende für Investoren in Zeiten verschärfter Klimaregulierung.
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