Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin steht plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Eine neue Sammelklage wirft dem Unternehmen schwere Fehlinformationen von Investoren vor – und stellt damit die Glaubwürdigkeit des Managements infrage. Droht dem einstigen Marktliebling jetzt der nächste Absturz?

Schwere Vorwürfe gegen Management

Im Zentrum der Klage steht der Vorwurf, Lockheed Martin habe bewusst irreführende Angaben zu seinen Geschäftsbereichen Aeronautics sowie Rotary and Mission Systems gemacht. Die Anleger werfen dem Konzern vor, interne Kontrollen vernachlässigt und seine Fähigkeiten zur termingerechten und kosteneffizienten Erfüllung von Verträgen deutlich übertrieben zu haben.

Diese Anschuldigungen treffen den Rüstungsriesen in einer ohnehin schwierigen Phase. Erst im Juli hatte das Unternehmen mit enttäuschenden Quartalszahlen für einen Kursrutsch von fast 11 Prozent gesorgt. Seitdem kämpft die Aktie sichtbar mit dem Abwärtstrend – sie notiert deutlich unter ihren wichtigen gleitenden Durchschnitten von 50 und 200 Tagen.

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Lieferprobleme belasten Vertrauen

Hinter den Kulissen zeigt sich ein gemischtes Bild: Während Lockheed Martin mit 97 ausgelieferten F-35-Kampfjets sein Jahresziel vorerst einhält, hinkt das Unternehmen beim F-16-Programm hinterher. Diese Diskrepanz könnte den Klägern nun in die Hände spielen, die genau die Erfüllung von Lieferzusagen infrage stellen.

Trotz aller Turbulenzen meldet der Konzern auch Erfolge – etwa die Auslieferung des 500. AN/TPQ-53-Radarsystems an die US-Armee. Doch die Frage bleibt: Reicht das, um das verlorene Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen? Die jüngste Reduzierung der Beteiligung durch die Investmentfirma Everett Harris & Co. deutet eher auf weitere Verunsicherung hin.

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