Leonardo: Doppelschlag mit Milliarden-Deal und Rekordzahlen

Der italienische Rüstungs- und Luftfahrtkonzern hat an einem einzigen Tag gleich zwei Schlagzeilen gelandet: Wuchtige Halbjahreszahlen mit deutlich erhöhter Prognose – und parallel die milliardenschwere Übernahme von Iveco Defence. Ein strategischer Coup, der Leonardo zum vollintegrierten europäischen Rüstungsriesen machen könnte.
Zahlen, die beeindrucken
Die Halbjahresbilanz spricht eine klare Sprache: Doppelstelliges Wachstum bei Auftragseingang (+9,7% auf 11,2 Mrd. €), Umsatz (+12,9% auf 8,9 Mrd. €) und operativem Ergebnis (+15% auf 581 Mio. €). Die operative Marge kletterte auf 6,5 Prozent. Noch wichtiger: Der freie Cashflow verbesserte sich um 19 Prozent – ein Zeichen für die gestiegene operative Effizienz.
Diese Stärke veranlasste das Management, die Jahresprognose deutlich nach oben zu schrauben. Statt 21 Milliarden Euro werden nun 22,25-22,75 Milliarden Euro an Auftragseingang erwartet. Auch die Cashflow-Prognose wurde angehoben, während die Nettoverschuldung auf rund 1,1 Milliarden Euro sinken soll.
Milliarden-Deal für Bodentruppen
Parallel zu den Zahlen verkündete Leonardo den strategisch bedeutenden Zukauf von Iveco Defence für 1,7 Milliarden Euro. Der Deal katapultiert den Konzern in die erste Liga der europäischen Landstreitkräfte-Ausrüster. Iveco Defence bringt nicht nur 1,1 Milliarden Euro Umsatz und profitables Wachstum ein, sondern auch wertvolle Fertigungskapazitäten in Deutschland, Rumänien und Brasilien.
CEO Roberto Cingolani sieht in der Übernahme einen "Meilenstein" für die Strategie des Konzerns. Die Integration von Ivecos gepanzerten Fahrzeugen mit Leonardos Elektroniksystemen und Sensortechnologie schafft synergistische Komplettlösungen – genau das, was europäische Streitkräfte heute nachfragen.
Europäische Konsolidierung in vollem Gange
Der Deal kommt zur rechten Zeit. Die europäische Verteidigungsindustrie konsolidiert sich rapide, getrieben durch höhere Militärausgaben und geopolitische Spannungen. Leonardo positioniert sich mit der Übernahme als integrierter Systemanbieter – von der Elektronik bis zum Panzer.
Interessant: Die Transaktion stärkt auch die Partnerschaft mit Rheinmetall. Beide Konzerne prüfen bereits Kooperationen bei schweren Fahrzeugsystemen. Könnte hier eine neue europäische Rüstungsallianz entstehen?
Solide Basis für weitere Zukäufe
Finanziell ist Leonardo bestens aufgestellt für weitere Expansion. Mit 5,8 Milliarden Euro verfügbarer Liquidität und stark verbesserter Cash-Generation bleibt Spielraum für strategische Investments. Die Nettoverschuldung sank binnen eines Jahres um 27,6 Prozent auf 2,17 Milliarden Euro.
Die operative Effizienzoffensive zeigt Wirkung: 142 Millionen Euro Einsparungen im ersten Halbjahr, vor allem durch optimiertes Einkaufswesen. Dazu verdoppelte Leonardo die Dividende auf 0,52 Euro je Aktie – ein klares Vertrauenssignal an die Aktionäre.
Wird Leonardo zum europäischen Champion?
Mit der Iveco-Übernahme und den starken Zahlen sendet Leonardo eine klare Botschaft: Man will nicht nur Zulieferer sein, sondern integrierter Systemanbieter für gesamte Militärplattformen. In einer Zeit steigender Verteidigungsbudgets und europäischer Kooperationsbestrebungen könnte diese Strategie goldwert sein.
Die Schlüsselfrage bleibt: Kann Leonardo die Integration meistern und die erhofften Synergien realisieren? Falls ja, dürfte der Konzern nicht nur in der Luft- und Raumfahrt, sondern auch am Boden zur ernsthaften Konkurrenz für US-Riesen wie Lockheed Martin oder General Dynamics werden.
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