Der italienische Rüstungskonzern Leonardo liefert nicht nur an der Börse eine beeindruckende Performance ab, sondern untermauert nun auch seine technologischen Ambitionen mit Fakten. Mit dem ersten erfolgreichen Test des "Michelangelo Security Dome" hat das Unternehmen einen entscheidenden Schritt zur Realisierung der im November vorgestellten Verteidigungsarchitektur gemacht. Angesichts einer Kursverdopplung binnen Jahresfrist stellt sich für Investoren die Frage: Bietet die neue Technologie genügend Substanz, um die Bewertung auf diesem Niveau zu rechtfertigen?

Strategischer Meilenstein in Italien

Am Dienstagmorgen meldete Leonardo den erfolgreichen Abschluss des ersten Tests für sein neues Luftabwehrsystem in Italien. Dies markiert den ersten greifbaren Erfolg für das Projekt, das CEO Roberto Cingolani erst Ende November als Antwort auf moderne Bedrohungsszenarien präsentiert hatte.

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Der "Michelangelo Security Dome" ist konzeptionell an den israelischen "Iron Dome" angelehnt, geht in seiner Reichweite jedoch deutlich weiter. Das System soll eine integrierte Schutzglocke über alle operativen Domänen spannen – von der Abwehr hyperschallfähiger Raketen und Drohnenschwärmen in der Luft bis hin zu Bedrohungen zu Wasser, am Boden und im Cyberraum. Technologisch setzt Leonardo dabei auf die Fusion von Sensordaten mittels künstlicher Intelligenz, um Bedrohungen in Echtzeit zu antizipieren.

Der Zeitplan ist ambitioniert, aber konkret: Eine erste Version der Architektur soll bis Ende 2027 für das italienische Verteidigungsministerium bereitstehen, die volle Einsatzfähigkeit wird für 2028 angestrebt.

Volle Auftragsbücher stützen den Kurs

Der technologische Fortschritt wird von einer soliden operativen Entwicklung flankiert. In den letzten Tagen konnte Leonardo gleich mehrere Vertragsabschlüsse vermelden, die das Auftragsbuch weiter füllen:
* Logistik-Vertrag: Eine Vereinbarung mit der italienischen Luftwaffe zur Wartung der C-27J "Spartan"-Flotte für den Zeitraum 2026 bis 2028.
* Saudi-Arabien: Ein Abkommen der US-Tochter Leonardo DRS zur Modernisierung der saudischen Streitkräfte im Rahmen der "Vision 2030".
* Nigeria: Berichte über einen Flugzeugauftrag im Wert von 450 Millionen Euro.

Diese Meldungen passen in das Bild der jüngsten Neunmonatszahlen, bei denen der Auftragseingang um über 24 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro kletterte.

Finanzielle Situation und Marktbewertung

Die Aktie spiegelt die operative Stärke wider. Mit einem aktuellen Kurs von 50,06 Euro hat das Papier seit Jahresanfang fast 91 Prozent zugelegt und damit den italienischen Leitindex FTSE MIB weit hinter sich gelassen. Auch kurzfristig zeigt der Trend nach oben, wenngleich ein RSI von 75 auf eine mittlerweile recht ambitionierte Bewertung hindeuten könnte.

Das Umfeld bleibt für Rüstungswerte in Europa günstig. Verteidigungsminister Guido Crosetto betonte im Kontext des Michelangelo-Projekts die Notwendigkeit, kritische Infrastrukturen gegen hybride Kriegsführung zu schützen – ein Thema, das angesichts der geopolitischen Spannungen mit Russland auf der europäischen Agenda weit oben steht.

Das Analystensentiment bleibt trotz der Rallye konstruktiv. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt bei 55,72 Euro, was vom aktuellen Niveau aus noch ein Aufwärtspotenzial von rund 11 Prozent impliziert. Der nächste wichtige Termin für eine Überprüfung der fundamentalen Lage ist der 4. März 2026, wenn Leonardo die Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2025 vorlegt.

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