Der italienische Rüstungskonzern Leonardo steht kurz vor einem massiven strategischen Umbau, der die Karten für Anleger neu mischen könnte. Nachdem die Flugzeugstruktur-Sparte jahrelang unter Lieferkettenproblemen und der Boeing-Krise litt, könnte nun ausgerechnet Saudi-Arabien die Lösung bringen. Ein geplanter Deal mit dem Staatsfonds PIF verspricht nicht nur frisches Kapital, sondern wirft die spannende Frage auf: Kann sich Leonardo damit endgültig von seinen Altlasten befreien und neue Märkte im Nahen Osten erschließen?

Rettungsanker aus Riad

Berichten vom Sonntag zufolge befinden sich Leonardo und der saudi-arabische Staatsfonds (PIF) in fortgeschrittenen Verhandlungen über ein gemeinsames Global-Aerostructures-Unternehmen. Für die Italiener ist das mehr als nur eine einfache Partnerschaft: Es ist der lang ersehnte Ausweg für eine Sparte, die zuletzt massiv auf die Margen drückte. Hauptgrund für die bisherige Misere war vor allem die gedrosselte und volatile Produktion des Boeing 787 Dreamliner, die Leonardo als Zulieferer direkt traf.

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Durch die Gründung des Joint Ventures erreicht Leonardo zwei entscheidende finanzielle Ziele:
* Kapitalinjektion: Der Einstieg der Saudis gleicht Verluste aus und stabilisiert die Bilanz, ohne den Cashflow des Kerngeschäfts anzutasten.
* Risikominimierung: Die Abhängigkeit von den schwankenden Boeing-Produktionsraten wird durch den starken Partner abgefedert.

Geopolitischer Schachzug

Der Deal passt perfekt zur "Vision 2030" des Königreichs. Geplant ist offenbar eine neue zivile Luftfahrt-Fertigungsstätte direkt in Saudi-Arabien, was Leonardo langfristig helfen könnte, Arbeits- und Energiekosten zu senken. Doch die politische Dimension reicht tiefer: Da der italienische Staat 30 Prozent an Leonardo hält, wird hier auch Geopolitik betrieben. Marktbeobachter vermuten, dass dieser Einstieg den Weg für eine saudische Beteiligung am prestigeträchtigen GCAP-Kampfjet-Programm (geführt von Großbritannien, Japan und Italien) ebnen könnte.

Das institutionelle Vertrauen in den Konzern ist bereits vorhanden: Zuletzt bauten Großinvestoren wie Boston Partners ihre Positionen bei der US-Tochter Leonardo DRS weiter aus. Trotz einer Korrektur von rund 7 Prozent in den letzten 30 Tagen steht die Aktie auf Jahressicht mit einem Plus von fast 80 Prozent weiterhin extrem stark da – ein Beweis für das generelle Vertrauen in den Rüstungssektor.

Entscheidung am Montag

Am Montag dürfte Bewegung in den Handel kommen. Anleger werden genau analysieren, wie der Deal strukturiert ist – insbesondere, wie viele Verbindlichkeiten das neue Joint Venture aus Leonardos bestehender Bilanz übernimmt. Bestätigt sich die Transaktion, verwandelt sich das bisherige Sorgenkind der Bilanz in eine strategische Brücke in den Nahen Osten. Analysten dürften dies zum Anlass nehmen, ihre Bewertungen neu zu kalkulieren, da das Risikoprofil des Unternehmens deutlich sinken würde.

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