Leonardo Aktie: Satellitenallianz als Game Changer?

Ein Milliardengeschäft könnte Leonardo revolutionieren: Der italienische Luft- und Raumfahrtkonzern steht kurz vor einer historischen Satelliten-Allianz mit den europäischen Rivalen Airbus und Thales. Das Projekt soll Europa endlich in die Lage versetzen, gegen SpaceX und chinesische Konkurrenten zu bestehen. Doch können die drei Giganten ihre jahrelangen Rivalitäten überwinden?
Europas Antwort auf SpaceX nimmt Gestalt an
Nach monatelangem Stillstand haben die Verhandlungen zwischen Leonardo, Airbus und Thales wieder Fahrt aufgenommen. Das unter dem Codenamen "Project Bromo" laufende Joint Venture könnte bereits Ende dieses Jahres mit einem ersten Rahmenabkommen besiegelt werden.
Der Unternehmenswert der geplanten Allianz wird auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt – eine Größenordnung, die das Gewicht der europäischen Ambitionen im Weltraum unterstreicht. "Wir sind auf dem richtigen Weg, aber mehrere Punkte müssen noch geklärt werden", erklärte Airbus-Defence-Chef Michael Schoellhorn gegenüber italienischen Medien.
Die Satellitenindustrie durchlebt gerade einen dramatischen Wandel hin zu günstigeren Low-Orbit-Satelliten. Während amerikanische Anbieter wie SpaceX den Markt dominieren, kämpft Europa um Anschluss. Die geplante Allianz soll diesem Trend entgegenwirken.
Politischer Rückenwind stärkt die Chancen
Anders als bei früheren Konsolidierungsversuchen der vergangenen Dekade scheint diesmal der politische Wille vorhanden. Wachsende geopolitische Spannungen und der Druck zur europäischen Weltraum-Souveränität haben die Bereitschaft zur Zusammenarbeit erhöht.
Das Geschäftsmodell orientiert sich am erfolgreichen MBDA-Konsortium für Raketentechnik. Durch spezielle Strukturen sollen nationale Sicherheitsinteressen geschützt werden, während gleichzeitig kommerzielle Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht wird.
Akquisitionskurs stärkt Position
Leonardo hat seine strategische Ausrichtung durch bedeutende Übernahmen untermauert. Im Juli 2025 schloss das Unternehmen die 1,7 Milliarden Euro schwere Akquisition von Iveco Defence ab und expandierte damit massiv in Landsysteme. CEO Roberto Cingolani bezeichnete die Transaktion als "Meilenstein unserer anorganischen Wachstumsstrategie".
Zusätzlich übernahm Leonardo die schwedische Cybersecurity-Firma Axiomatics AB und komplettierte damit innerhalb weniger Monate bereits die dritte Übernahme in diesem Bereich.
Die Analystenreaktionen fallen gemischt aus. Während Barclays eine neutrale Bewertung mit Kursziel 51 Euro ausgab, verwies die Bank auf Wachstumsbeschränkungen durch die hohe Abhängigkeit von italienischen und britischen Verteidigungsbudgets. Kepler Cheuvreux zeigte sich optimistischer und hob das Kursziel auf 58 Euro an.
Starke Zahlen trotz Herausforderungen
Die operative Entwicklung stützt die Ambitionen: Im ersten Halbjahr 2025 steigerte Leonardo den Umsatz auf 8,9 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand wuchs um weitere 3,9 Prozent und bietet solide Planbarkeit für die kommenden Jahre.
Die Ratingagentur Fitch hob Leonardo im August auf 'BBB' mit stabilem Ausblick an und verwies auf den gestärkten und diversifizierten Auftragsbestand.
Die nächste Bewährungsprobe folgt am 5. November mit der Quartalsbilanz. Dann dürfte das Management weitere Details zur Satelliten-Allianz und zum Integrationsprozess bei Iveco Defence liefern. Für Anleger bleibt die Frage: Gelingt der Sprung vom italienischen Champion zum europäischen Weltraum-Giganten?
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